

Die verheerende Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021, die im Ahrtal mehr als 180 Menschen das Leben kostete, hat tiefe Spuren hinterlassen – auch entlang der Kyll kam es zu schweren Überflutungen. Die Ereignisse machten auf dramatische Weise deutlich, wie zerstörerisch ein Gewässer werden kann. Vor diesem Hintergrund wurde nun in Kordel eine weitreichende Kooperationsvereinbarung zur gemeinsamen Hochwasservorsorge unterzeichnet.
Im Beisein der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Katrin Eder besiegelten die beteiligten Landkreise, Städte und Verbände ihre Zusammenarbeit. Ziel ist die Erstellung eines „Aktionsplans Kyll zur hochwasservorsorgenden Gewässerunterhaltung und -entwicklung“. Landrat Stefan Metzdorf vom Kreis Trier-Saarburg betonte: „Die heutige Kooperation ist ein Meilenstein und zeigt, dass wir uns als Kommunen unserer Verantwortung für die Bevölkerung bewusst sind.“
Umweltministerin Katrin Eder erinnerte daran, dass Wasser nicht an Verwaltungsgrenzen haltmacht – und dass Extremwetterereignisse infolge des Klimawandels zunehmen werden: „Wir können nicht beeinflussen, wann und wo extreme Überflutungen auftreten, aber wir können unsere Kräfte bündeln, um die Auswirkungen zu minimieren.“ Sie lobte die Initiative als wegweisend und notwendig, um durchgängige Vorsorgemaßnahmen über das gesamte Einzugsgebiet der Kyll hinweg zu schaffen.
Die neue Kooperation baut auf der seit 2011 bestehenden Hochwasserpartnerschaft Kyll auf, die von Hans-Peter Böffgen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein, moderiert wird. Er bezeichnete die Unterzeichnung als bedeutenden Schritt auf einem nicht immer einfachen Weg: „Vor allem die Betroffenen erwarten Anstrengungen, um eine solche Katastrophe künftig zu verhindern.“
Die organisatorische Leitung des Projekts übernimmt der Landkreis Trier-Saarburg. Fachlich begleitet wird das Vorhaben vom Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge Rheinland-Pfalz sowie der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord. Das Land Rheinland-Pfalz stellt für die Erstellung des Aktionsplans eine Förderung in Höhe von 90 Prozent in Aussicht.
Beteiligt an dem Projekt sind neben dem Kreis Trier-Saarburg auch der Kreis Euskirchen, der Vulkaneifelkreis, der Eifelkreis Bitburg-Prüm, die Stadt Trier sowie der Zweckverband Kronenburger See. Gemeinsam mit einem Fachbüro sollen Maßnahmen identifiziert werden, die der hochwasservorsorgenden Entwicklung und Unterhaltung der Kyll dienen – im Sinne eines nachhaltigen und gemeinsamen Schutzes für die gesamte Region.