Claudia Neumann

16.000 Stunden Stillstand

Trier/Region. ADAC Staubilanz 2024: Verkehrsprobleme auch in der Region Trier

Bild: Oliver Hoffmann / ADAC

Deutlicher Anstieg der Staus auf deutschen Autobahnen

Die ADAC Staubilanz 2024 zeigt, dass es im vergangenen Jahr mehr Staus auf deutschen Autobahnen gab als noch 2023. Insgesamt wurden rund 516.000 Staus mit einer Gesamtlänge von 859.000 Kilometern registriert, im Vergleich zu 504.000 Staus im Vorjahr. Die Gesamtdauer der Staus belief sich auf 448.000 Stunden, was einem Anstieg von fünf Prozent entspricht. Gründe hierfür sind das um vier Prozent gestiegene Verkehrsaufkommen und die Vielzahl an Baustellen.

Höchste Staubelastung vor Feiertagen

Der bundesweit staureichste Tag war der 17. Mai 2024, der Freitag vor dem Pfingstwochenende, mit rund 2.500 Staustunden und einer Staulänge von 5.200 Kilometern. Auch der 8. Mai, der Tag vor Christi Himmelfahrt, war mit 2.300 Staustunden und knapp 5.000 Staukilometern besonders belastet.

Verkehrsbelastung in Rheinland-Pfalz gesunken

In Rheinland-Pfalz gab es im Jahr 2024 insgesamt 22.892 Staus mit einer Gesamtdauer von 16.366 Stunden. Damit sank die Staubelastung im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent (2023: 18.464 Stunden). Besonders problematisch war der 18. Januar, als Eisregen und winterliche Bedingungen zu 439 Staus mit einer Gesamtdauer von 212 Stunden führten.

Region Trier: A1 bleibt Stauschwerpunkt

Besonders betroffen war die A1 von Köln/Koblenz nach Trier mit 968 Staustunden. Weitere Brennpunkte waren die A61 zwischen Ludwigshafen und Koblenz (2.045 Stunden) sowie in umgekehrter Richtung (1.354 Stunden). Auch die A60 von Mainz nach Bingen (1.010 Stunden) war stark betroffen. Die stauanfälligsten Anschlussstellen in der Region waren Salmtal-Föhren mit 828 Stunden und das Dreieck Sinzig-Bad Neuenahr mit 782 Stunden. Grund für die Staus waren unter anderem 339 Autobahnbaustellen und Sperrungen.

Mobilität bleibt Herausforderung für die Region

Trotz moderner Verkehrsleitsysteme bleibt die Mobilität in der Region eine zentrale Herausforderung. „Das steigende Verkehrsaufkommen zeigt, dass dringend Investitionen in den Ausbau der Straßen und in intelligente Verkehrslenkungssysteme erforderlich sind“, betont Christian Schmidt, Leiter Mobilität und Umwelt beim ADAC Mittelrhein e.V.

Deutschlandticket als Lösung gegen Staus?

Während das Verkehrsaufkommen insgesamt zunahm, blieb die Stausituation zu den Hauptverkehrszeiten unter der Woche weitgehend unverändert. Der ADAC warnt jedoch davor, dass die Stausituation weiter eskalieren könnte, sollte das Deutschlandticket mit seinen 13 Millionen Nutzern nicht fortgeführt oder preislich unattraktiver werden. Daher spricht sich der Automobilclub für eine Verlängerung des Tickets über das laufende Jahr hinaus aus.

Infrastruktur muss dringend modernisiert werden

Um die Verkehrssituation nachhaltig zu verbessern, fordert der ADAC eine gezielte Modernisierung der Infrastruktur. Besonders kritisch ist die Situation bei den über 4.000 maroden Autobahnbrücken, die dringend ersetzt werden müssen. Um Engpässe und Sperrungen zu vermeiden, müssen langfristig finanzielle Mittel für die Sanierung und den Ausbau der Fernstraßen bereitgestellt werden.


Meistgelesen