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Simone Wunder

Zurück in die Zukunft

Das Kandidatenteam der CDU für Stadt- und Verbandsgemeinderat besichtigte den Obermendiger Florinshof.

Das Kandidatenteam der CDU für Stadt- und Verbandsgemeinderat besichtigte den Obermendiger Florinshof.

Bild: Jörg Lempertz

Mendig. Bei bestem Wetter trafen sich die Kandidaten der CDU für den Mendiger Stadt- und Verbandsgemeinderat, um das historische Obermendig zu erkunden. Geführt wurden sie dabei von Dr. Nicolas Junglas, ebenfalls Listenkandidat und zuletzt Projektleiter des Welterbeantrags Mühlsteinrevier RheinEifel.
Die erste urkundliche Erwähnung Obermendigs stammt aus dem Jahre 1147. Aber bereits die Römer siedelten im heutigen Obermendig, darauf verweisen die zahlreichen Villen im Segbachtal und eine Mühlsteinwerkstatt, wo die im nahegelegenen Winnfeld gebrochenen Rohlinge endbearbeitet wurden. Während hiervon heutzutage nicht mehr allzu viel zu sehen ist, erzählen die historischen Gebäude im heutigen Dorfkern von der Geschichte Obermendigs seit dem Mittelalter. Zentrum eines Dorfes war seit jeher die Kirche. Das erste steinerne Gotteshaus wurde in Obermendig vor etwa 800 Jahren errichtet, davon erhalten geblieben ist der romanische Turm. Aufgrund des starken Bevölkerungsanstiegs im 19. Jahrhundert musste eine größere Kirche her, die 1880 nach Plänen des Baumeisters Friedrich von Schmidt realisiert wurde.
Neben den Kirchen bildeten die Fronhöfe im Mittelalter den wirtschaftlich-sozialen Mittelpunkt des dörflichen Lebens. Die Jahrhunderte überdauert hat der Hof des Stifts St. Florin, der aufgrund der späteren Eigentümer auch als Hirschbrunnshof bezeichnet wird. Mit der Herrschaft des Koblenzer Stifts über Obermendig ging eine separate Hochgerichtsbarkeit einher. Während Niedermendig mit zahlreichen weiteren Gemeinden zum Hochgericht der Pellenz zählte und den Trierer Kurfürsten als obersten Landesherrn anerkennen musste, hatte Obermendig ein eigenes 14-köpfiges Schöffengericht und zwischenzeitig sogar einen reichsunmittelbaren Status. Diese besondere Stellung mag, so Junglas, Grund für die Dickköpfigkeit sein, durch die sich viele Obermendiger auch heute noch auszeichnen.
Die Anwesenden konnten einen seltenen Blick in die Kapelle des Hofes werfen und auch den liebevoll gepflegten Garten in Augenschein nehmen. Ein wahres Kleinod, das Familie Schlags hier in den vergangenen Jahren geschaffen hat und von dem sich das Kandidatenteam tief beeindruckt zeigte. Einmal mehr wurde den Teilnehmern dabei bewusst, dass neben der Erschließung neuer Bau- und Gewerbegebiete auch der Erhalt der historischen Ortskerne ein Ziel der städtischen Politik sein muss.

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