Jutta Kruft

Filmabend „Was ist schon normal?“

. Mehr als 250 Interessierte folgten der Einladung und erlebten einen entspannt-geselligen Kinoabend.

. Mehr als 250 Interessierte folgten der Einladung und erlebten einen entspannt-geselligen Kinoabend.

Bild: David Friese, www.axellivepictures.de

Mayen. Zum dritten Mal lud der Deutsch-Französische Freundschaftskreis Mayen-Joigny Mitglieder und Gäste zu einem besonderen französischen Film ins Corso-Kino ein. Anlass war der Deutsch-Französische Tag, der jedes Jahr am 22. Januar an die Unterzeichnung des Elysée-Vertrages 1963 durch Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer erinnert. Mehr als 250 Interessierte folgten der Einladung und erlebten einen entspannt-geselligen Kinoabend, der mit einem Sektempfang und Darreichung feiner Canapées des Bistro Anderswo eröffnet wurde.
Christoph Rosenbaum, der Vorsitzende des Freundschaftskreises, begrüßte alle im Saal aufs Herzlichste, insbesondere die Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil, Oberbürgermeister Dirk Meid, Bürgermeister Bernhard Mauel, Vertreter der Freundschaftskreise Mayen, Mendig und Kruft. In seiner Rede hob er die Bedeutung des  Filmtitels „Was ist schon normal?“ („Un p`tit truc en plus?“) für unsere  Gesellschaf hervor und dankte dem Vorstand für die Organisation und der 2. Vorsitzenden, Anne Cécile Kaufmann, für die Auswahl des Films. Mit Dank an den Deutsch-Französischen Bürgerfonds für die finanzielle Unterstützung der Veranstaltung leitete er zum Vortrag über das Thema „Inklusion“ des Referenten Christoph Hüging, Einrichtungsleiter der Caritas-Werkstätten Mayen-Koblenz, über.
Hüging hinterfragte kritisch den Begriff „normal“ und zeigte an Beispielen auf, dass das, was wir allgemein unter normal verstehen, nämlich das, was üblich, standardmäßig gesellschaftlich akzeptiert ist, in anderen Kulturen und Ländern durchaus unüblich und eben nicht „normal“ sei.
Auf den Film bezogen wandte er sich mit der Frage ans Publikum: „Wie gehen wir mit Menschen mit geistiger Beeinträchtigung um?“.
„Inklusion“ bedeute nichts anderes, als dass eine Ausgrenzung der Menschen nicht stattfinden dürfe. Damit das gewährleistet bleibe, wurde 2006 „Inklusion“ als Menschenrecht bei den Vereinten Nationen deklariert.
In dem folgenden Film, komödienhaft inszeniert mit Schauspielern mit und ohne Behinderung, führte der französische Schauspieler Artus Regie und übernahm auch die Hauptrolle. Einer Urlaubsreise unterschiedlich eingeschränkter Menschen und deren Betreuerinnen schließen sich zwei Gauner unfreiwillig an. Gemeinsam verbringen sie aufregend-fröhliche Sommertage in den ostfranzösischen Bergen, eine große Herausforderung für alle. Wenn die Handlung auch stellenweise  klischeehaft daherkommt, so beeindruckt andererseits die vortrefflich gelungene Situationskomik. Turbulent-groteske Szenen, worauf das begeisterte Publikum mit lautem Lachen antwortet, wechseln sich mit leisen, einfühlsamen ab. Und wie für eine Filmkomödie üblich, gibt es schließlich auch ein Happy End. Das Publikum dankte mit starkem Applaus.
 

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