Michael Nielen

Von »Beresch« bis nach »Wollefjaade«

Schleiden. Die 18 Orte der Stadt Schleiden gibt es jetzt »auf Platt« in einem gebundenen Heft.
Bernd Kehren (v.li.), Kerstin Wielspütz und Manfred Lang stellten das Heft »Ortsteile auf Platt« vor, an dem sie selbst maßgeblich beteiligt waren.

Bernd Kehren (v.li.), Kerstin Wielspütz und Manfred Lang stellten das Heft »Ortsteile auf Platt« vor, an dem sie selbst maßgeblich beteiligt waren.

Bild: Michael Nielen

Das Projekt der Bürgerstiftung Schleiden, alle 18 »Ortsteile auf Platt« vorzustellen, kam sehr gut in der Bevölkerung an. Und daher entschloss man sich laut Geschäftsführer Marcel Wolter dazu, die Geschichten, die in der »BürgerINFO aktuell« erschienen waren, als ein 140 Seiten starkes Heft herauszugeben.

Wie sehr die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Sprache tatsächlich ist, wird auf Seite 31 des Heftes deutlich. Denn es gab durchaus Reaktionen auf die Veröffentlichungen in der BürgerINFO, in denen bemängelt wurde: »Das ist nicht unser Platt«. Das betraf vor allen Dingen zwei Orte, die so nah und doch so unterschiedlich sind - Drommer on Beresch«, Dreiborn und Berescheid. In dem einen Ort heißt das Kind »Konk«, in dem anderen Ort »Könk« - kleine, aber feine Unterschiede. Gestartet war die Reihe in der Ausgabe Januar/Februar 2020 mit Berescheid, beendet wurde sie, immer dem Alphabet folgend, im Februar 2023 mit Wolfgarten.

Vorbereitet wurde die Geschichte und Geschichten der einzelnen Orte, angereichert mit vielen Fotos, von Nicole Gutmann, die dazu das Schleidener Stadtarchiv durchforstete. Manfred »Manni« Lang brachte die Texte anschließend in die ripuarische Form, und zwar in einer Art »Mischsprache« zwischen Hochdeutsch und Platt, welche die Leser des Schleidener und Euskirchener WochenSpiegel bestens aus der beliebten Rubrik »Manni kallt Platt« kennen.

»Die Vor- und Zusammenarbeit mit der Stadt Schleiden war wirklich hervorragend«, lobt Manni Lang, der als ausgewiesener Eifelkenner selbst von der ein oder anderen Geschichte aus den Ortschaften überrascht war. Viel Spaß habe es ihm auch gemacht, in dem »1,25 mal 1,50 Meter großen Tonstudio von Ralf Kramp in Hillesheim« die Geschichten als Audiofiles einzusprechen. Sie kann man sich unter www.buergerstiftung-schleiden.de > Projekte > Ortsteile anhören. Optisch aufgewertet wurde das Heft zusätzlich durch Bernd Kehren, der das jeweilige »Wahrzeichen« der einzelnen Orte künstlerisch umsetzte. Seine kleinen Kunstwerke zieren nicht nur das Cover des Heftes, sondern finden sich auch im Innenteil wieder. Für das ansprechende Layout zeichnet sich Kerstin Wielspütz verantwortlich.

Das Heft wurde in einer Auflage von 2.000 Exemplaren produziert. Interessenten erhalten es kostenlos im Rathaus, Zimmer A1.103 (Vorzimmer Bürgermeister), montags bis freitags von 7.45 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 17 Uhr.


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