

Wenn sich der letzte Pulverdampf der Silvesterraketen verzogen hat, ist die Zeit der guten Vorsätze für das neue Jahr gekommen. Viele Zeitgenossen nehmen sich dann ein rauchfreies Leben vor, das oft nach wenigen Wochen wieder Schall und Rauch ist. Ralf Seinsoth hat den blauen Dunst hinter sich gelassen. »Nein, danke«, kann der Raumausstattermeister, der in Rheinbach das Unternehmen »Innovation Raum« betreibt, heute sagen, wenn ihm eine Zigarette angeboten wird. Das war vor ein paar Monaten noch anders. Da paffte er um die 30 Zigaretten am Tag, »in Spitzenzeiten waren es auch schon einmal mehr.«
Begonnen mit der Qualmerei hat Ralf Seinsoth wie so viele seiner Altersgenossen im Alter von 16 Jahren. Und Versuche, das Laster abzulegen, hat es auch viele gegeben. »Nikotinpflaster oder Akkupunktur, ich hatte alles durch«, verrät der Mann, der eines gar nicht mag - abgestandenen und kalten Rauch. Als ausgerechnet seine Schwester - »die hat von uns allen am meisten gequalmt« - einen Urlaub dazu nutzte, mit dem Rauchen aufzuhören, da wollte es auch Ralf Seinsoth noch einmal versuchen. »Es war ein spontaner Versuch«, als er sich bei Ilona Scheer in Buir für eine medizinische Hypnose anmeldete und wenig später mit einigem Bammel in die Eifel reiste.»Ich kannte die Frau ja noch gar nicht und sollte mich nun nackig vor ihr machen«, beschreibt er die Gefühle, mit denen er vor mehr als einem halben Jahr vor der Türe der Hypnosetherapeutin stand. Er habe halt Angst vor dem Kontrollverlust gehabt. Die Zweifel schwanden jedoch rasch. »Ich wurde sehr nett empfangen und fand gleich einen Zugang zu Frau Scheer«, so Seinsoth.
Eine Reise
Was genau nach der ausführlichen Anamnese in der Hypnose geschehen ist, weiß Ralf Seinsoth einerseits nicht mehr genau, möchte es andererseits auch als zu privat nicht öffentlich preisgeben. Verraten wollte er nur so viel: »Wir haben eine Reise gemacht, die einerseits schön, auf der anderen Seite aber auch beängstigend war. Und diese Reise muss jeder selbst machen, davon kann man nicht erzählen.« Vergessen hat er auch nicht die zweispältigen Gefühle, mit denen er nach der Hypnose das Haus von Ilona Scheer verlassen hat. »Irgendwie hatte ich das Gefühl, versagt zu haben und mich innerlich damit abgefunden, wieder Geld in einen untauglichen Versuch investiert zu haben.« Doch egal, die Arbeit im Betrieb wartete und musste erledigt werden. Und als Ralf Seinsoth an diesem Abend auf die Uhr schaute, stellte er mit Erstaunen fest, den ganzen Tag lang noch keine Zigarette geraucht zu haben. »Und bis heute«, gesteht er, »habe ich auch nie mehr das Verlangen nach einer Kippe gehabt.«
Motivation
Das rauchfreie Leben behagt seitdem nicht nur seiner Nase, sondern auch seinem Geldbeutel. »Die 50 Euro, die sich morgens im Portemonnaie befinden, sind auch abends noch da, weil man eben kein Päckchen Zigaretten mehr kaufen muss.« Als besondere Motivation hat er sich zudem eine App auf seinem Handy installiert, die nicht nur die Tage, Stunden und Minuten seiner Abstinenz zählt, sondern ihm auch vorrechnet, was er sich statt des blauen Dunstes so alles leisten kann: Kiloweise Steaks vom Feinsten, zwei tolle Herbsturlaube und, und, und ...
Ralf Seinsoth: »Die App ist einfach toll - und es macht Spaß, wenn man sich selbst belohnen kann.« Bleibt die Frage: »Wie stolz ist man darauf, es zum Nichtraucher geschafft zu haben?« Ralf Seinsoth antwortet mit einer kleinen Urlaubsgeschichte, die mit einer längeren Wartezeit auf einem kleineren griechischen Flughafen und einem Flug beginnt. »Als ich dann endlich aus dem Flughafengebäude treten konnte, musste ich durch eine Wand aus Zigarettenqualm, verursacht von denen, die lange nicht rauchen konnten und durften. Und ich habe mir gedacht: Da hättest du früher auch gestanden ...«
Am Ball bleiben
»Straucheln kann man immer einmal«, sagt Ilona Scheer und meint damit den Umstand, dass bei einer Party oder einem feucht-fröhlichen Abend der neue Nichtraucher vielleicht einmal zum Glimmstengel greift. »Was allerdings schade und ein Fehler ist«, so die Hypnosetherapeutin weiter, sei die Tatsache, dass viele diesen Umstand nicht als Ausrutscher begreifen, sondern gleich wieder in alte Verhaltensmuster zurück fallen.»Da muss man dann einfach weiter am Ball bleiben«, rät Ilona Scheer. Und daher sei eine App oder auch der Austausch mit anderen Menschen, die das Rauchen aufgehört haben, durchaus sinnvoll. Das schaffe Motivation und kitzele auch den eigenen Ehrgeiz, nicht schwach zu werden.
@ Mehr zur Raucherentwöhnung durch die medizinische Hypnose gibt es auch im Netz:
www.ilona-scheer.de