Neues Leben - jenseits der Waage

Wachendorf. Renata Breuer aus Wachendorf hat das geschafft, wovon viele träumen. Sie reduzierte ihr Gewicht - und zwar von 90 auf dauerhaft 63 Kilo bei einer Größe von 1,63 Meter, ganz ohne Diät. Sie richtete sie ihr Leben komplett neu aus und schrieb ein Buch über Frauenpower im Abnehmprozess: »Jenseits der Waage«.

Das Erscheinungsbild von Renata Breuer hat sich markant verändert. Mit einer anderen Lebenseinstellung gelang es ihr, das Gewicht von 90 auf 63 Kilo dauerhaft zu reduzieren - und sie lebt medikamentenfrei.

Bild: Michael Nielen / Privat

Familie, drei Kinder, Hund, Beruf, Pflege der Mutter, Stress und Übergewicht - irgendwann wurde es zu viel und Renata Breuer landete mit einem Schlaganfall im Krankenhaus. »Als ich entlassen wurde, hatte ich Rezepte für vier Medikamente in der Hand und den festen Willen, grundlegend etwas zu ändern«, sagt die gebürtige Brasilianerin.

Vor 27 Jahren kam sie im Rahmen eines Sprachkurses nach Deutschland, um beim VW-Konzern in São Paulo anzufangen. Durch die Familie, bei der sie als Gast wohnte, lernte sie ihren Mann kennen, heiratete ihn und zog zu ihm nach Wachendorf. Dort hat die Familie ein schmuckes Haus und ist im Dorf integriert.

»Erfahrungen mit Abnehmen hatte ich vorher schon reichlich, nur keine guten«, schildert sie einen Leidensweg, den nicht nur viele Frauen, sondern auch Männer kennen. »Egal, welche Diät es auch war - am Anfang funktioniert es ja meist. Doch wenn dann die Motivation nachlässt, kommen meist noch ein paar Pfunde dazu.« Also arbeitete sie sich selbst tief in das Thema ein und fand einen Weg, der viel mit Emotionen, Selbsterkenntnis, Motivation und Selbstfürsorge zu tun hat.

»Diese ganzen Erfahrungen und Gefühle habe ich aufgeschrieben und daraus ein Buch gemacht«, so Renata Breuer. Sie ist davon überzeugt, dass ihr Weg auch vielen anderen Frauen helfen kann. So bietet sie auch Online-Coaching für Frauen an. Denn es sei wichtig, innerhalb der Familie oder einer Gruppe Rückhalt zu haben und Unterstützung zu erfahren.

Die wohl wichtigste Erkenntnis sei, sich selbst zu akzeptieren und eins mit sich selbst zu werden. Man müsse lernen, nicht nur dem Körper, sondern auch dem Geist und der Seele Nahrung zu geben.
»Gehungert wird nicht, schließlich liebe ich Kuchen und Süßigkeiten«, schmunzelt Renata Breuer. Wichtig sei nur, wann man diese Leckereien zu sich nimmt, nämlich am Ende einer Mahlzeit als Nachtisch und nicht zwischendurch. »Wenn ich mich früher ausruhen wollte, habe ich mich auf die Couch gelegt und Chips gegessen.« Dabei sei die Nahrungsaufnahme völlig unnötig. Wer ausruhen müsse, solle schlafen oder dösen, nicht essen.

Sie empfiehlt, sich täglich an drei Mahlzeiten zu halten und viel zu trinken - Faustregel: 35 Milliliter pro Kilo Körpergewicht, am besten Wasser. Soweit der physische Teil. Für den emotionalen Part hat sie aus ihren Erfahrungen zehn Mechanismen entwickelt, um alltägliche Störfaktoren zu überwinden. Ein Beispiel ist das automatisierte Verhalten. Man knabbert beim Fernsehen oder isst auf, was beim Kochen übriggeblieben ist. Der Tipp: Aufbewahren und einmal in der Woche eine »Restmahlzeit« kochen ...

Das Buch »Jenseits der Waage« hat Renata Breuer im Eigenverlag herausgegeben. Es umfasst rund 500 Seiten und kann über www.evolutionleben.de bezogen werden. Dort gibt es auch weitere Infos.