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Leichtes Spiel für Taschendiebe

Nicht nur Einbrecher, auch Langfinger haben in der dunklen Jahreszeit Hochkonjunktur. Die Polizei gibt deshalb Tipps, wie man sich am besten vor Taschendieben schützt.
»Auf Streife« haben Polizeihauptkommissar Lothar Willems und Kriminaloberkommissarin Yvonne Dederichs Bürger angesprochen, die schnell ins Visier von Taschendieben geraten können. Foto: Anja Breuer

»Auf Streife« haben Polizeihauptkommissar Lothar Willems und Kriminaloberkommissarin Yvonne Dederichs Bürger angesprochen, die schnell ins Visier von Taschendieben geraten können. Foto: Anja Breuer

In einigen Tagen öffnen die ersten Stände auf den Weihnachtsmärkten. Für Taschendiebe sind solche Besucheransammlungen ein gefundenes Fressen. Denn in der Menge können sie ihre miesen Tricks bestens anwenden. Häufig ist aber auch keine besondere Masche nötig, wie Kriminaloberkommissarin Yvonne Dederichs und Mitarbeiterin der Kriminalprävention bei der Kreispolizeibehörde Euskirchen weiß: »Viele Menschen laufen mit geöffneter Handtasche durch die Stadt oder lassen ihr Smartphone aus der Jackentasche herausblitzen. Das ist sehr leichtsinnig«.
Um bereits im Vorfeld die Menschen auf ihr unvorsichtiges Verhalten aufmerksam zu machen, war Yvonne Dederichs gemeinsam mit Polizeihauptkommissar Lothar Willems »auf Streife« in der Euskirchener Innenstadt. »So können wir diejenigen, die schnell Opfer werden könnten, direkt ansprechen und gleichzeitig durch unsere Präsenz Tätergruppen verdrängen«, erklärt Lothar Willlems.
Bei ihrer Tour wurden Dederichs und Willems schnell fündig und sprachen eine junge Frau an, die ihre Handtasche weit offen trug und deren Portemonnaie oben auf lag. »Ich komme zwar gerade erst aus einem Geschäft, aber ich werde in Zukunft besser auf meine Sachen aufpassen«, zeigte sie sich einsichtig.
Doch die Beamten trafen auch auf »beratungsresistente« Passanten. So entgegnete eine Frau mittleren Alters der Polizei: »Schon gut, ich habe alles im Griff!«.

Tipp: So wenig wie möglich mitnehmen

Besonders erfreut über die Anwesenheit der Polizei in »ihrer Stadt« war die ältere Bevölkerung. »Wir sind froh, dass Sie auf uns aufpassen«, sagte eine Dame am Wochenmarkt-Stand zu Yvonne Dederichs. Sie verriet daraufhin: »Ältere Menschen passen oft viel besser auf ihre Taschen und Gegenstände auf, aber leider werden sie auch häufiger bedrängt und die Leichtgläubigkeit im Alter nimmt zu. Vermeintliche Hilfsangebote können ihnen schneller zum Verhängnis werden«.
Doch egal ob Jung oder Alt. Die  Mitarbeiterin der Kriminalprävention rät jedem, so wenig wie möglich mitzunehmen. »Man braucht nicht immer die gesamte Geldbörse«. Außerdem lautet ihr Tipp, beispielsweise Innentaschen von Jacken zu nutzen. »Um alles, was ich im Bereich des Herzen trage, sorge ich mich«. Weitere Tipps unter www.polizei-beratung.de sowie auf www.nrw-gegen-taschendiebstahl.de

Die miesen Tricks der Taschendiebe

Flecken-Trick:
  • »Versehentliches«        Bekleckern
  • Viele Worte beim Reinigungsversuch
  • Dabei Griff in die Tasche
Drängel-/Rempeltrick:
  • Einsteigen Bus/Bahn
  • Rempeln, plötzliches Bücken oder Stehenbleiben
  • Griff in die Tasche durch zweiten Täter
Spenden- /Geldsammler-Trick:
  • Bitte, Münze zu spenden oder zu wechseln
  • Täter lenkt Sie ab
  • Während Sie nach Kleingeld suchen, stiehlt er Scheine


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