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Landratswahl 2015: Guido Maassen im Interview

Die SPD schickt mit Guido Maassen einen Politiker ins Rennen ums Kreishaus, der kürzlich mit einer geplanten Feuershow für (negative) Schlagzeilen gesorgt hat. Er ist aber überzeugt, auch mit seriösen Themen punkten zu können.

Herr Maassen, Sie haben sich vor einigen Monaten entschieden, für das Amt des Landrats zukandidieren. Welche Motivation steckt dahinter? Demokratie bedeutet Auswahl und Veränderung. Die Herren Poth und Rosenke stehen beide für dieselbe Politik. Ich möchte den Menschen im Kreis eine echte Alternative bieten. Ich möchte zeigen, welches ungenutztes Potential im Kreis steckt und welche Veränderungen möglich sind, wenn wir dieses Potential nutzen. Ihre beiden größten Konkurrenten sind wohl Amtsinhaber Günter Rosenke und dessen Allgemeiner Vertreter und Herausforderer Manfred Poth. Was können Sie besser als die beiden? Ich habe eine andere, frische Sicht auf die Dinge. Meine Ansicht ist eine unmittelbare und nicht durch jahrzehntelange Kreisverwaltungsroutine verstellt. Ich repräsentiere nicht die „Obrigkeit“, ich bin Bürger unter Bürgern und habe dadurch einen anderen Umgang mit den Menschen. Ich biete die Chance für einen echten Neuanfang, auch in den Beziehungenzwischen Kreis und Städten und Gemeinden. Wenn Sie die Wahl gewinnen: Welche drei Projekte stehen bei Ihnen ganz oben auf der „To-Do-Liste“? 1. Ich werde einen Ehrenamtstag im Kreis einführen und die Einführung einer kreisweiten Ehrenamtskarte anstreben 2. Der Ausbau des schnellen Internets wird Chefsache. In diesem Zusammenhang werde ich auch prüfen, ob sich der jetzt erfolgreich in der Stadt Euskirchen eingeführte Freifunk auf weitere Gebiete im Kreis ausgeweitet werden kann. Wünschenswert ist z.B. die Versorgung von Flüchtlingsunterkünften mit freiem W-LAN. 3. Die Landesregierung hat jetzt festgelegt, unter welchen Bedingungen die durch das Bildungs- und Teilhabegesetz geschaffenen Schulsozialarbeiterstellen weiter durch das Land gefördert werden. Hier heißt es schnell handeln, um für den Kreis Euskirchen die weitere Förderung zu sichern. Sie haben vor kurzem bundesweit mit Ihrem Vorhaben einer Feuershow inklusive Selbstanzündung für Aufsehen gesorgt. Nach heftigen Protesten haben Sie das Spektakel abgesagt. Wie hat sich das auf Ihren Wahlkampf ausgewirkt? Haben Sie sich an dieser geplanten Aktion die Finger verbrannt? Ohne Frage, mit der Idee der Feuershow bin ich über das Ziel hinaus geschossen. Was für mich als harmloser Stunt gedacht war, hat bei einige Menschen sehr viel weitergehende Assoziationen geweckt und Gefühle verletzt. Das war nicht meine Absicht und damit habe ich mir wohl auch selbst geschadet. Andererseits habe ich aber auch gezeigt, dass ich in der Lage bin, mich zu revidieren, wenn ich einen Fehler gemacht habe. Nachdem sich der erste Sturm der Entrüstung gelegt hatte, spielte das Thema aber kaum noch eine Rolle in meinem Wahlkampf. Ich hoffe, deutlich gemacht zu haben, dass ich ein ernsthafter Mensch bin, der außer mit ausgefallenen Ideen auch mit seriösen Themen punkten kann.


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