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Immer mehr Arten tauchen auf

»Wir kratzen da immer noch an der Oberfläche«, glaubt Sönke Twietmeyer, das speziell bei den Insekten noch viele Arten im Nationalpark Eifel auftauchen können. Er muss es wissen, sind Forschung und Dokumentation doch sein Tätigkeitsgebiet.

 Beim Leistungsbericht 2017 des Nationalparks Eifel konnte er von beeindruckenden Zahlen und amüsanten Begebenheiten erzählen. Etwa von den 96 Gänsegeiern, die sich an einem Tag in den Nationalpark verirrt hatten. Oder von der Brillengrasmücke, die eigentlich im Mittelmeerraum lebt, aber in der Eifel erstmals für den mitteleuropäischen Raum festgestellt wurde. »Es kommt schon einmal vor, dass solche versprengten Vögel auftauchen«, so Twietmeyer. »Im konkreten Fall hat die Brillengrasmücke aber auch noch einen Partner im Nationalpark gefunden und eine fünfköpfige Nachkommenschaft groß gezogen.«

Die 10.000-Grenze wurde geknackt

Tatsächlich tauchen im Nationalpark Eifel immer mehr und immer neue Arten auf. »Letztes Jahr«, so Dr. Michael Röös, Leiter der Nationalparkverwaltung, »haben wir die Grenze von 10.000 erfassten Tier- und Pflanzenarten gesprengt. Darunter befinden sich rund 2.300 Arten, die gefährdet sind.« Wobei diese Zahl noch weit höher liegen könnte. Denn unter den Arten machen die Insekten über 50 Prozent der aus - »und über viele dieser Käfer, Schmetterlinge oder Haut- und Zweiflügler gibt es gar keine Untersuchungen zur Häufigkeit ihres Vorkommens.« »Wir freuen uns natürlich sehr darüber, dass es im Nationalpark so viele geschützte Arten von hoher Bedeutung gibt«, meint Michael Lammertz, Leiter des Fachgebiets Kommunikation und Naturerleben.

Wendehals und Mausohrmännchen

So ist etwa der bekannte Wendehals, eine Spechtart, derzeit mit acht Brutpaare vertreten - und macht damit die Hälfte des Gesamtbestandes in Nordrhein-Westfalen aus. Lammertz: »Hinter diesem Zwischenstand zum Artenreichtum stehen unendliche Stunden der Kartierung, Einordnung und Dokumentation, die von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Experten erbracht wurden.« Bei aller Mühe kommt es dann auch schon mal zu lustigen Begebenheiten. Fledermäuse gelten als wichtige Indikatoren für den Zustand des Waldes. Darum wurde ihr Bestand bei der Gründung des Nationalparks Eifel intensiv untersucht und nun wiederholt. »Dabei«, schmunzelt Sönke Twietmeyer, »ging uns Mausohrmännchen X78766 ins Netz.« Diese Fledermaus hatte man bereits 2004 gefangen und beringt. »Sie ist mithin jetzt schon über 15 Jahre alt«, so der Experte.

Zahlen und Fakten

  • 834.669 Besuche im Nationalpark Eifel konnten 2017 gezählt werden. 57.105 Menschen steuerten den »Wilden Weg« an, 264.213 kamen in die Nationalparktore - das ist ein neuer Besucherrekord. 
  • Negativ ist die zunehmende Zahl an Verstößen, die von den Rangern bei ihren Rundgängen festgestellt werden. Bezogen auf 100 Kontrollgänge mussten Besucher 183 ermahnt werden - häufigste Vergehen waren das Verlassen der Wege und das Ableinen von Hunden. 


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