Michael Nielen

Für Grimme Online Award 2024 nominiert

Euskirchen. Die digitale Ausstellung zur Flutkatastrophe im Stadtmuseum Euskirchen wurde für den Grimme Online Award 2024 nominiert.

Besucherinnen der virtuellen Ausstellung zur Flutkatastrophe im Stadtmuseum Euskirchen.

Besucherinnen der virtuellen Ausstellung zur Flutkatastrophe im Stadtmuseum Euskirchen.

Bild: Tim Nolden/Stadt Euskirchen

Die virtuelle Ausstellung »So was haben wir noch nicht erlebt! – Die Flutkatastrophe 2021 in Euskirchen« hat eine bedeutende Anerkennung erhalten: Sie ist für den renommierten Grimme Online Award 2024 in der Kategorie Information nominiert.

Der Preis zeichnet herausragende Beiträge aus, die moderne Kommunikationsmedien nutzen, um vertiefende Analysen und Reportagen zu bieten. Die digitale Schau, die dank einer Kooperation des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) und des Stadtmuseums Euskirchen zustande gekommen ist, gehört zu den 27 Netzangeboten aus ganz Deutschland, die unter rund 1.000 Einreichungen ausgewählt wurden.

Die Nominierungskommission des Grimme Online Award 2024 würdigt in ihrem Bericht die Ausstellung als ein herausragendes Beispiel dafür, »wie das Netz sowohl als Geschichtsarchiv als auch als Ort der Aufarbeitung durch eine Gemeinschaft genutzt werden kann.«

Verantwortlich für Konzept, Inhalt und Umsetzung der Ausstellung sind Giulia Fanton vom LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte und Dr. Heike Lützenkirchen vom Stadtmuseum Euskirchen.
Giulia Fanton, die die Nachricht von der Nominierung im Urlaub erreichte, zeigte sich überwältigt: »Ich bin überrascht und gleichzeitig glücklich über die große Wertschätzung, die unserer Ausstellung durch die Nominierung entgegengebracht wird. Ich danke allen Beteiligten und vor allem den Menschen, die von den Folgen der Flutkatastrophe betroffen waren und sind. Sie haben uns vertraut und ihren Blick auf die Ereignisse mit uns geteilt. Dafür bin ich sehr dankbar.«

Die digitale Ausstellung entstand aus einem Forschungsprojekt, das unmittelbar nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 ins Leben gerufen wurde. Ziel dieses Projektes war es dabei, die dramatischen Ereignisse und deren weitreichende Folgen umfassend zu dokumentieren.

Mit einer Vielzahl an Daten, bewegenden Augenzeugenberichten und Bildmaterial gibt sie nicht nur einen tiefen Einblick in das Ereignis selbst, sondern beleuchtet auch die Herausforderungen und die Bewältigungsstrategien der betroffenen Gemeinschaften.

Bereits eine frühere stationäre Ausstellung des Stadtmuseums Euskirchen in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv zeigte, wie groß das Bedürfnis nach Austausch und Erinnerung bei den Betroffenen ist.
»Viele Menschen hatten großen Redebedarf, als sie die Fotos gesehen haben. Oft kamen die Anwesenden ins Gespräch und tauschten sich über ihre eigenen Erlebnisse aus«, erinnert sich Dr. Heike Lützenkirchen, Leiterin des Euskirchener Stadtmuseums. Diese kollektive Form des Erinnerns wurde zum zentralen Thema der Online-Ausstellung. Besucher können die digitale Ausstellung sowohl auf dem Smartphone, Tablet oder PC erleben, wobei die Nutzung auf PC und Tablet empfohlen wird. Zudem steht im Stadtmuseum Euskirchen eine Medienstation zur Verfügung, um die Schau vor Ort zu besuchen.

Bis zum 3. Oktober abstimmen!

Bis Donnerstag, 3. Oktober, haben Interessierte die Möglichkeit, auf der Website des Grimme Online Awards unter https://w1.grimme-online-award.de/goa/voting/ext_voting.pl für den Publikumspreis abzustimmen. Die Verleihung der Preise findet am Mittwoch, 16. Oktober, im Grimme-Institut in Marl statt.


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