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Frederik Scholl

Erneute Verzögerung: Erfttalbahn soll erst im Herbst wieder fahren

Bad Münstereifel. Die Bahn muss den Termin für die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs auf der Strecke zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel erneut verschieben.
Dass, wie auf diesem Symbolfoto, wieder Züge zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel fahren, wird laut Bahn AG noch bis zum Herbst dauern. 
 Symbolfoto: Pixabay

Dass, wie auf diesem Symbolfoto, wieder Züge zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel fahren, wird laut Bahn AG noch bis zum Herbst dauern. Symbolfoto: Pixabay

Bild: Pixabay

Der Wiederaufbau der Erfttalbahn nach der Flutkatastrophe 2021 steht nach Angaben der Deutsche Bahn AG kurz vor dem Abschluss. Der Bahnverkehr könne jedoch nicht wie geplant noch den Sommerferien starten, sondern erst im Herbst. Schuld seien die Witterungsverhältnisse, wie die extrem lang anhaltenden und intensiven Regenfälle seit Herbst 2023. Diese hätten laut Bahn immer wieder zu Verzögerungen geführt und zusätzliche Stabilisierungsverfahren für den Untergrund erforderlich gemacht.

Eine nicht termingerechte Schienenlieferung einer Drittfirma hätte zudem dazu geführt, dass die Gleisarbeiten neu terminiert werden müssten.

Aktuell sei außerdem die Durchfeuchtung einer Böschung auf einer Länge von rund 100 Metern in Bad Münstereifel festgestellt worden. Ein Gutachter soll jetzt klären, welche Maßnahmen die Deutsche Bahn ergreifen muss, um eine dauerhafte Standsicherheit zu gewährleisten. Die Ergebnisse des Gutachtens werden Ende August erwartet, teilt die Bahn jetzt mit.

Die DB strebt daher die Wiederaufnahme des Zugverkehrs erst im Herbst an, statt wie geplant, zum Ende der Sommerferien.

Das Hochwasser der Erft hatte die 14 Kilometer lange Strecke der Erfttalbahn zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel während der Jahrhundertflut 2021 besonders stark getroffen. Die Bauteams mussten zwei Brücken und zwei Durchlässe für Bachläufe unter den Gleisen komplett neu aufbauen und eine weitere Brücke aufwändig wieder instandsetzen. Außerdem mussten auf einer Länge von zehn Kilometern die Strecke saniert und 16 Bahnübergänge repariert werden.

Bauarbeiten im Detail

Die Experten haben mit dem Wiederaufbau der völlig zerstörten Erfttalbahn im August 2022 begonnen. Ein großer Teil ist bereits fertiggestellt. Die Eisenbahnbrücken Kirspenich und Möschemer Mühle wurden erneuert und die Brücke in Iversheim instandgesetzt. Rund 10 km Gleis wurden abgeräumt, sondiert und 7 km Gleis sind bereits wieder fertig. Hierbei wurden beispielsweise schon 14.000 Schwellen verlegt und 43.000 Tonnen Schotter bewegt.

Außerdem wurde ein Durchlass in Kirspenich erneuert und bei den Haltepunkten Bad Münstereifel Arloff und Bad Münstereifel-Iversheim die Bahnsteige neu gebaut und die Beleuchtung erneuert.

Parallel zum Wiederaufbau laufen die Arbeiten für die Elektrifizierung der Erfttalbahn auf Hochtouren. Nach den Kampfmittelsondierungen wurden die Rammarbeiten durchgeführt und die ersten 124 Oberleitungsmaste aufgestellt.

 


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