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Eine Hommage an den »Mark Twain der Eifel«

»Moet ihr su ne Bohei ömm mich maache?« Das sei, versichern die Akteure, die sich in der Filiale der VR-Bank Nordeifel in Blankenheim versammelt hatten, die bescheidene, aber zufriedene Reaktion von Fritz Koenn auf ein Gesamtkunstwerk gewesen, das ihm gewidmet ist.

»Eefler Stöckelcher - Manni Lang trifft Fritz Koenn« heißt das rund 144 Seiten starke Buch, das KBV-Verlag herausgegeben hat. Für den Verleger Ralf Kramp ist das Werk eine Premiere: »Es ist das erste Mal, dass wir nicht nur ein Buch, sondern zugleich einen ganzen Film auf DVD präsentieren.« Die Idee zum Buch stammt von Manni Lang, der die »Stöckelcher« von Fritz Koenn nicht nur oft und gerne live auf der Bühne präsentiert. Auch die aufmerksamen Leser von »Manni kallt Platt« haben im WochenSpiegel schon oft Geschichten von dem 93-jährigen Eifeldichter gehört, der in Hellenthal geboren wurde und heute mit seiner Ehefrau Maria in Königswinter lebt.

Neuauflage mit Sahnehäubchen

»Meine Idee war es«, verrät Manni Lang, »eine Neuauflage von Koenns Erstlingswerk von 1959 zu realisieren.« Das eher dünne Heftchen mit 48 Gedichten, Erzählungen und Sketchen hatte Lang zwar selbst schon mal kopiert, um den Erhalt zu sichern. Neu aufgelegt wurde dieser Schatz an Anekdoten und Lebensweisheiten aber nie. Für Manni Lang, selbst Autor und Mundart-Rezitator, war der Erhalt dieser Koenn-Geschichten eine Herzensangelegenheit. »Die Texte von Fritz Koenn begleiten mich, seit ich 14 Jahre alt bin.« Als 16-Jähriger habe er sogar mit Freunden eine Geschichte von Koenn als Theaterstück auf die Bühne gebracht.

Jetz böss du dran!

Und er nahm sich die Wort von Fritz Koenn zu Herzen: »Jetz böss du dran! Mach wegger!« Folglich besteht das Buch nicht nur aus den Werken von Fritz Koenn. Vielmehr hat Manni Lang jedem Text Mini-Essays vorangestellt, die das Werk des Eifeldichters kongenial ergänzen.

Ein filmisches Denkmal

»Er ist der Mark Twain der Eifel, das ist er wirklich!« Man merkt sofort, das es dem Filmemacher und Künstler Rolf A. Kluenter mit seinen Worten über Fritz Koenn sehr ernst ist. Er habe Literatur mit Tiefgang geschaffen, so der Mann, der aus Bürvenich stammt und seit 41 Jahren in Shanghai lebt. Er setzte dem Eifeldichter ein filmisches Denkmal, indem die Geschichten von Fritz Koenn in Bildern eingefangen hat. Für das Projekt wurde Manni Lang zum Schauspieler, der vor einem Greenscreen die Werke Koenn rezitiert. Mit faszinierenden Hintergründen schaffte Rolf A. Kluenter schließlich ein Gesamtkunstwerk.

Wegbegleiter

Zu Wort kommen im Film auch Weggefährten, wie Hellenthals Bürgermeister Rudolf Westerburg, der Pilgerbruder Wilfried Knips, die Eifel-Gäng, Günter Hochgürtel, der Liedermacher Erich Hermes und Mark Heiter, der Vorstandsvorsitzende der VR-Bank Nordeifel. Seine Bank gehörte zu den handverlesenen Sponsoren, die das Buch möglich machten. »Für uns«, so Mark Heiter, »war es eine Herzensangelegenheit.«
  • »Eefeler Stöckelcher – Manni Lang trifft Fritz Koenn«, 144 Seiten, 19,50 Euro, ISBN 978-3-95441-557-1


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