![Symbolfoto](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/333/649333/649333_Festnahme_pixabay__13_.jpg?_=1739178536&w=236&a=1.5&f=inside)
![Symbolfoto](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/333/649333/649333_Festnahme_pixabay__13_.jpg?_=1739178536&w=236&a=1.5&f=inside)
Euenheim (PP). »Lyrik kann mehr«, ist Alfred Bruske überzeugt. Der 90-Jährige sitzt in seinem Wintergarten in Euenheim und es zwitschert in seiner Voliere, während er einzelne Passagen aus seinem jüngst im Eigenverlag erschienenen Buch »Begegnung mit der Natur« vorliest. Seine Gedichte spiegeln persönliche Erfahrungen mit der Natur wider – ob als Beobachter im Wechsel der Jahreszeiten, als passionierter Vogelfotograf oder als langjähriger Jäger. »Mir hat die Begegnung mit der Natur immer wieder geholfen, die Schwierigkeiten des Daseins zu bewältigen«, schreibt Alfred Bruske in seinem Vorwort. Die Lyrik habe ihm einen tieferen Zugang zur Natur ermöglicht. Umso deutlicher nimmt er aktuell das Artensterben – auch der Singvögel im eigenen Garten – wahr: »Ich versuche, mit meinen Fotos und Gedichten das Augenmerk der Zeitgenossen darauf zu richten.« So sind gleich mehrere seiner Gedichte den gefiederten Sängern gewidmet, etwa dem Rotkehlchen, der Blaumeise oder der Amsel.
Insgesamt ist die Struktur des Buches an den Verlauf eines Jahres angelehnt, beginnend mit dem Wechsel vom Winter zum Frühling. So zeugt etwa das Gedicht »Frühlingsahnen« mit schmelzendem Eis und Schnee, erstem Amselgesang und Kranichen, die hoch am Himmel nach Hause ziehen, von der feinen Beobachtung der Natur. Andere Zeilen zum Frühling bringen den Leser eher zum Schmunzeln: »Nun ist es Frühling, Gott sei Dank. Die langen Unterhosen bleiben jetzt im Schrank.«
Umgekehrt fehlen aber auch ernste Worte nicht in der Gedichtsammlung, etwa bei »Den Großeltern, später Dank«: »Wie weit zurück sind meiner Kindheit gute Tage. So fern der Menschen Liebe, die mich einst umfing. Vor langer Zeit schon trug man die zu Grabe, an denen doch mein Herz so hing.«