CFR - an dieses Kürzel wird man sich in der Schullandschaft des Altkreises Schleiden gewöhnen müssen. Bereits ab dem Schuljahr 2017/18 wird am Clara-Fey-Gymnasium (CFG) in Schleiden die neue Bischöfliche Clara-Fey-Realschule (CFR) etabliert.
Ein Einstieg in eine Art Gesamtschule sei dies allerdings nicht, betont Helmut Schuster, Leiter des Clara-Fey-Gymnasiums: »Sowohl das Gymnasium als auch die Realschule sind und bleiben eigenständige Schulen.« Daher werde an der künftigen Realschule, deren Genehmigung aktuell bei der Bezirksregierung Köln liege, auch »kein abgespeckter Gymnasialunterricht« erteilt. Vielmehr richte man sich nach den aktuellen Realschul-Lehrplänen.
Schulverband
Auch mögliche Schulwechsel vom CFR zum CFG würden den ganz normalen gesetzlichen Bestimmung unterliegen. Die gymnasiale Ausbildung am CFG werde von der Einrichtung des neuen Schulzweigs in keiner Weise tangiert. Untergebracht wird die neue Realschule in den Räumlichkeiten des bestehenden Gymnasiums. »Dort werden wir«, versichert Schuster, »auch in Zukunft genügend Platz haben.« Denn er rechnet damit, dass die heutige Zahl von rund 965 Schülern aufgrund des demografischen Wandels auch in den kommenden Jahren in etwa konstant bleiben wird - dann allerdings an beiden Schulen. Sie kommen beide unter das Dach des Schulverbandes »Bischöfliche Clara-Fey-Schulen« und verfügen damit künftig über eine gemeinsame Verwaltung und Schulleitung. Für die erste Eingangsklasse - man rechnet mit rund 30 Schülern - werden zusätzlich neue Realschullehrer eingestellt. Zudem werden Lehrer des CFG mit einem gewissen Unterrichtsanteil eingesetzt. Roswitha Schütt-Gerhards, stellvertretende CFG-Schulleiterin: »Unsere Kollegen verfügen über die Lehrbefähigung für die Realschule, werden aber durch eine enge Kooperation mit der Bischöflichen Realschule St. Ursula in Monschau und mit der St. Angela Realschule in Düren intensiv weiter- und fortgebildet.«
Elternwunsch
Weitere Synergie-Effekte sieht man in der gemeinsamen Nutzung des großen außerschulischen Angebots sowie die bereits bestehenden zahlreichen Qualifikationen des CFG, von den hier exemplarisch nur das Berufswahlsiegel oder die Partnerschaften mit Firmen wie Papstar, Holtec, Peter Greven Gruppe und Misereor genannt seien. Mit der Einführung des neuen Realschulzweiges will man sich am Schleidener Gymnasium für die Zukunft noch breiter aufstellen. »Wir entsprechen damit aber auch dem Wunsch vieler Eltern, Kinder mit Realschulempfehlung, bei denen es sich oft um Geschwisterkinder handelt, adäquat an einen Standort zu beschulen und sie an den besonderen Möglichkeiten und Angeboten des CFG teilhaben zu lassen«, so Helmut Schuster. Nun könne man den Eltern nach intensiven Beratungsgesprächen eine attraktive Alternative für einen erfolgreichen Schulweg anbieten.
Keine Konkurrenz
Olaf Windeln, Referent für Schulplanung und Schulentwicklung beim Bischöflichen Generalvikariat in Aachen, betont, dass man die neue Realschule nicht als Konkurrenz zu bereits bestehenden Schulen sieht. »Wir wollen«, sagt er, »lediglich mehr Vielfalt bieten. Wir nehmen niemandem etwas weg.« Zudem mache man so als Bistum deutlich, zur Region zu stehen und eine neue Schule mit christlicher Prägung anzubieten, anstatt - wie es andernorts geschehe - Schulen zu schließen. Kommissarisch koordiniert wird die neue Schulform in enger Kooperation mit der Schulleitung von der Oberstudienrätin Sonja Hof.