Frederik Scholl

Bad Münstereifeler »Jungforscher« überzeugen erneut

Bad Münstereifel. Michael Gymnasium auch 2025 erfolgreichste Schule der Region bei Jugend forscht / Grundschüler aus dem Höhengebiet überzeugen ebenfalls.

Timo Mehl vom St.-Michael-Gymnasium kreierte einen smarten Thermobecher.

Timo Mehl vom St.-Michael-Gymnasium kreierte einen smarten Thermobecher.

Bild: Dennis Nebe

Auch in diesem Jahr hat das St. Michael Gymnasium beim Jugend forscht Regionalwettbewerb Köln/Bonn wieder Maßstäbe gesetzt – mit innovativen Ideen, technischer Raffinesse und großem Engagement.: Mit gleich mehreren ausgezeichneten Projekten und als einzige Schule mit einer Qualifikation zum Landeswettbewerb war das StMG erneut die erfolgreichste Schule der Region.

Energie aus lebenden Bäumen?

Lucy Fischer (Klasse 11) untersuchte in ihrer Arbeit »Das Potenzial der Bäume« die Möglichkeit, Strom aus lebenden Bäumen zu gewinnen – ganz ohne klassische Redoxreaktionen. Stattdessen nutzte sie die Ionendifferenz zwischen dem Xylem der Pflanze und dem Erdreich. Ihre Idee: Waldbrandsensoren könnten durch diese natürliche Energiequelle dauerhaft und wartungsfrei betrieben werden. Auch wenn sich das Konzept derzeit als zu kostenintensiv erwies, lobte die Jury die wissenschaftliche Tiefe und den Innovationsgeist der Arbeit – und zeichnete sie mit dem Umweltpreis aus.

Smarter Thermobecher

Timo Mehls (Klasse 10) präsentierte einen digitalen Thermobecher mit Temperaturanzeige und Füllstandsmessung – ganz einfach per Display und Farbsignal über LEDs. Ein integrierter Sensor warnt, wenn das Getränk zu heiß ist, und eine digitale Waage im Boden zeigt an, wie viel noch im Becher ist. Für diese clevere Alltagslösung erhielt er den 2. Platz im Fachbereich »Arbeitswelt«.

Do-It-Yourself-Laserbiathlonanlage

Amadeus Petram und Mika Matthes (beide Klasse 11) lieferten das wohl beeindruckendste Projekt: eine vollständig selbst entwickelte Laserbiathlonanlage für den Schulsport, die nicht nur funktional, sondern auch höchst kosteneffizient ist. Inspiriert vom olympischen Biathlon wollten sie den Schulsport spannender gestalten – mit einer mobilen und sicheren Laserschießanlage.

Mit innovativer Technik, selbst entwickelten und gefertigten 3D-Druckteilen und eigens programmierten Microcontrollern mit drahtloser Direktkommunikation realisierten sie ein funktionales und praxistaugliches System - und das zu einem sensationellen Preis von unter 60 Euro Herstellungskosten pro Einheit (im Vergleich zu kommerziellen Systemen, die bei über 1800 Euro starten).

Diese Leistung wurde von der Fachjury auf dem Regionalwettbewerb mit dem 1. Platz im Fachbereich Technik ausgezeichnet – und sicherte den beiden die Teilnahme am Landeswettbewerb NRW bei Bayer in Leverkusen. Dort überzeugte ihr Projekt ebenfalls und erreichte den 2. Platz auf Landesebene. Die Jury war dabei besonders beeindruckt von der Interdisziplinarität, der Praxistauglichkeit und dem hohen Reifegrad des Projekts, das den Prototypstatus längst hinter sich gelassen hat.

Erfolgreicher Grundschulverbund

Anerkennung beim Wettbewerb »Jugend forscht Junior« gab es auch für den Grundschulverbund Höhengebiet Bad Münstereifel.

Den zweiten Platz im Bereich Technik sicherten sich Noah Schmitz und Maximilian Behner mit ihrer selbst entwickelten Kartenmischmaschine. Mithilfe von handelsüblichen LEGO-Bauteilen konstruierten sie eine effiziente Mischmaschine, die sie in zahlreichen Experimenten optimierten.

Auch der dritte Platz in der Kategorie Technik ging an junge Talente des Grundschulverbunds: Alexander Thiele und Theo Rupperath entwickelten eine praktische Schuhtrocknungsmaschine.

Dass ein bewusster Umgang mit Zucker nicht zwangsläufig Verzicht bedeutet, bewiesen Mia Christian und Greta Schmitz mit ihrem Projekt zur Herstellung zuckerfreier Schokolade. . Ihre Arbeit wurde mit dem dritten Platz im Bereich Biologie gewürdigt.

Ebenfalls mit dem dritten Platz in der Kategorie Biologie wurden Timo Ferber, Samuel Karwoth und Marlon Breyer ausgezeichnet. Ihr Forschungsprojekt befasste sich mit innovativen Methoden zur Insektenabwehr.

Für ihre Entwicklung eines umwelt- und hautfreundlichen Lidschattens erhielten Finja Henkel und Nora Steinwarz den Sonderpreis Bioökonomie. Mithilfe von haushaltsüblichen und lebensmitteltauglichen Stoffen kreierten sie eine nachhaltige Kosmetiklösung, die sowohl umweltbewusst als auch hautfreundlich ist.

Maja Mahlberg wurde im Bereich Chemie für ihre Entwicklung eines eigenen Taschenwärmers aus haushaltsüblichen Produkten mit einem Abonnement der Zeitschrift "Geolino" ausgezeichnet.

Ebenfalls im Bereich Chemie wurden Alexandra Kalterherberg und Tiana Mantler für ihre Forschung zu gesünderen Lollies mit reduziertem oder ganz ohne Zucker prämiert. Ihre innovativen Entwicklungen wurden mit einem Abonnement der Zeitschrift "Natur" gewürdigt.

Mintspace-Schulpreis

Neben den Einzelauszeichnungen erhielt der Grundschulverbund Höhengebiet Bad Münstereifel den Mintspace-Schulpreis für besonderes Engagement in den "Mint-Fächern" (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Die Ehrung unterstreicht den hohen Stellenwert, den naturwissenschaftliche und technische Bildung an der Schule einnimmt. Durch sie wird auch das hohe Engagement der betreuenden Lehrerinnen Teresa Behner und Janina Oberle anerkannt.

Schulleiter Martin von Rechenberg zeigte sich stolz auf die Leistungen der Schüler: "Die Neugier und Kreativität unserer jungen Forscherinnen und Forscher sind beeindruckend. Ihre Projekte zeigen, dass sie mit Begeisterung und Ausdauer an wissenschaftlichen Fragestellungen arbeiten und innovative Lösungen entwickeln. Diese Erfolge sind eine großartige Bestätigung unserer Arbeit und Motivation für zukünftige Projekte."


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