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»Ein Essensangebot schaffen für Menschen, denen es nicht so gut geht – diese Idee stand am Anfang unserer Suppenkirche«, sagte Diakon Jens Schramm kürzlich beim Festakt zum 10-jährigen Bestehen der Suppenkirche in Euskirchen. Damals habe man sich ein ähnliches Angebot in Eitorf angesehen und beschlossen, auch in Euskirchen etwas Derartiges anzubieten.
»Uns war aber klar, dass wir dafür keine Gelder zur Verfügung haben, und wir entschlossen uns damals, unser Gemeindefest zugunsten des Projekts auszurichten. Dann haben wir einen Aufruf gestartet und Ehrenamtliche gesucht. Die Resonanz war überwältigend – 40 Menschen haben verbindlich zugesagt«, erklärte Schramm mit Blick zurück.
Auch den Namen habe man ganz bewusst gewählt. »Suppenküchen gibt es viele, auch sehr gute. Aber mit dem Namen ‚Suppenkirche‘ wollten wir gutes Essen und unsere Institution verbinden«, sagt Schramm.
Am Donnerstag, 22. Januar 2015, fand schließlich die erste Ausgabe der Suppenkirche in den Räumen der Evangelischen Kirchengemeinde Euskirchen statt. Insgesamt seien 32 Gäste gekommen – 20 Männer, 11 Frauen und ein Kind. »Wir wissen das so genau, weil wir eine Statistik führen«, sagte der Diakon mit einem Augenzwinkern.
Seitdem habe die Suppenkirche jeden Donnerstag von 11 Uhr bis 13.30 Uhr stattgefunden. Nur ein einziges Mal sei sie ausgefallen. »Und das war am Morgen nach der Flut, weil wir keinen Strom hatten«, sagte Schramm.
Im Lutherjahr 2017 sei das Team mit der Suppenkirche erstmals nach draußen gegangen. »Damals haben wir vor der Kirche eine große Tafel aufgebaut«, erklärte Schramm in seinem Rückblick. Auch während der Pandemie sei die Suppenkirche nicht ausgefallen. »Da haben wir die Suppenkirche To-Go angeboten«, so der Diakon.
522 Mal war die Suppenkirche seit ihrer Gründung vor zehn Jahren geöffnet. »38.000 Gäste und zufriedene Gesichter hatten wir seitdem hier«, freut sich Jens Schramm.
Der Erfolg der Suppenkirche sei den vielen Menschen zu verdanken, die kämen, den vielen Menschen, die mitarbeiteten, und besonders auch der Ehrenamtskoordinatorin Iris Hoffmann, lobte der Diakon.
Auch für Bürgermeister Sacha Reichelt sei die Suppenkirche aus Euskirchen nicht mehr wegzudenken. Reichelt erinnerte jedoch an einen weiteren Tag, an dem die Suppenkirche zeitweise hätte schließen müssen. Wegen des Fundes einer vermeintlich radioaktiven Substanz in der Nachbarschaft sei das Gebiet großräumig abgesperrt worden, und die Gäste hätten wieder nach Hause gehen müssen. Die »Suppe« sei dennoch nicht schlecht geworden. »Nach dem Einsatz wurden Feuerwehr und Einsatzkräfte bei der Suppenkirche verpflegt«, so Reichelt.
Pfarrer Frank Thönes betonte, wie wichtig die Suppenkirche sei, und freute sich darüber, dass es jedes Jahr gelinge, den benötigten fünfstelligen Betrag zur Finanzierung des Angebots aufzubringen.
Die Suppenkirche:
In der Suppenkirche sind Menschen eingeladen, denen es aus unterschiedlichen Gründen nicht so gut geht: ohne Obdach, ohne Arbeit, Alte und Junge mit wenig Geld, Familien und Alleinstehende, einsame und belastete Menschen und solche, die Hilfe, Wärme und Gemeinschaft suchen.
Über 40 Ehrenamtliche setzen sich für das ausschließlich durch Spenden finanzierte Hilfsangebot ein.Wer die Suppenkirche unterstützen möchte kann das mit einer Spende an die Evangelische Kirchengemeinde Euskirchen, Iban DE89 3825 0110 0002 6022 82, Kreissparkasse Euskirchen, Stichwort »Suppenkirche« tun.