Simone Wunder

Letzte Mahnwache vor Bürgerentscheid

Zell. Die gestrige Mahnwache hat noch einmal verdeutlicht, wie ernst die Lage ist: Am 30. Juni wird das Krankenhaus in Zell endgültig geschlossen. Das bedeutet für die Menschen in Zell und den umliegenden Verbandsgemeinden eine massive Verschlechterung der Gesundheitsversorgung.
 
Schwere Zeiten für Patienten und Angehörige
Schon jetzt sind die Kliniken in der Region überlastet. Dr. med. Kiriakos Kirnanoglou, Kardiologe am Klinikum Zell, schilderte eindrucksvoll, welche dramatischen Folgen der Personalmangel bereits hat:
Am Wochenende behandelte er einen Patienten mit Anzeichen eines Herzinfarkts. Doch da aufgrund von Kündigungen nicht mehr genügend Personal vorhanden war, konnten die notwendigen Untersuchungen in Zell nicht durchgeführt werden. Die Suche nach einem freien Intensivbett gestaltete sich als äußerst mühsam:
• Wittlich – kein freies Bett
• Trier – kein freies Bett
• BWZK – kein freies Bett
• Kemperhof – kein freies Bett
Er war bereits kurz davor, eine Krankenschwester aus dem Urlaub zu holen, als Wittlich schließlich doch noch zusagte.
 
Ein starkes Zeichen der Feuerwehr
Besonders beeindruckend war die Unterstützung der Feuerwehren aus dem gesamten Kreis. Sie wissen genau, wie wichtig eine wohnortnahe Notfallversorgung ist – denn in ihren Einsätzen zählt oft jede Sekunde. Sie kämpfen Tag und Nacht, um Menschenleben zu retten. Sie lassen niemanden im Stich. Sie stehen zu ihrem Auftrag, Menschen zu retten – und sagen nicht einfach: „Da können wir sowieso nichts ändern.“
 
Politische Verantwortung und die Zukunft der Gesundheitsversorgung
Bürgermeister Jürgen Hoffmann, Stadtbürgermeister Hans-Peter Döpgen und der VG- Bürgermeister von Traben-Trarbach, Marcus Heintel, machten deutlich, dass die Schließung des Klinikums Zell ein schwerer Fehler ist. Mindestens eine 24/7-Notfallversorgung ist unerlässlich!
Auch Herr Kirch von der Bürgerinitiative „Klinikum Zell erhalten“ erklärte, dass die Stadt Zell das Grundstück einst den Dernbacher Schwestern zum Bau eines Krankenhauses überlassen hat. Seiner Meinung nach war es ein großer Fehler, die Alexianer als Betreiber einzubinden. Sein größter Wunsch ist nun, dass ein neuer Träger gefunden wird, der das Krankenhaus erhält und eine langfristige Lösung für die Region schafft.
 
 
 

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