Mario Zender

»Unhygienische und tierschutzwidrige Umstände«

Cochem. Kreisverwaltung Cochem-Zell äußert sich nach Wochenspiegel-Bericht zu Vorfällen um den Verein »Pfotenhilfe Handicap- und Straßentiere e.V.« Dort wurden mehr als 60 Tiere beschlagnahmt. Kreisverwaltung Cochem-Zell äußert sich nach Wochenspiegel-Bericht zu Vorfällen um den Verein »Pfotenhilfe Handicap- und Straßentiere e.V.« Dort wurden mehr als 60 Tiere beschlagnahmt.

Von Mario Zender
Nach dem Einsatz des Veterinäramts Cochem-Zell und der Polizei in den Räumlichkeiten eines Tierschutzvereins in der Eifel (wir berichteten) werden weitere Vorwürfe gegen die Verantwortlichen bekannt. Demnach seien behördliche Kontrollen häufig nicht durchführbar gewesen, da den Beamten mehrfach kein Zutritt gewährt worden sei. Dies behauptet zumindest die Kreisverwaltung Cochem-Zell auf eine Anfrage des WochenSpiegel zu dem Fall. Am 2. Oktober sei demnach eine »tierschutzrechtliche Kontrolle« der besagten Tierhaltung durch das Veterinäramt der Kreisverwaltung Cochem-Zell durchgeführt worden. Der Tierschutzverein war laut Kreisverwaltung im Besitz einer tierschutzrechtlichen Erlaubnis für das Halten von Tieren in einer tierheimähnlichen Einrichtung, die die Anzahl der maximal gehaltenen Tiere begrenzte. So durften maximal 30 Katzen gehalten werden. Die Tierhaltung sei in regelmäßigen Abständen kontrolliert worden. Bereits in der Vergangenheit seien dabei, so die Kreisverwaltung, »hygienische Mängel festgestellt worden «, auch sei die Anzahl der gehaltenen Tiere leicht überschritten worden. »Es handelte sich jedoch nicht um gravierende Verstöße«, so die Cochemer Behörde. »Nachdem zuletzt mehrfach Kontrollen nicht durchführbar waren, da der Veterinärbehörde kein Zutritt gewährt wurde und es Hinweise darauf gab, dass weit über 30 Katzen gehalten werden, wurde ein Durchsuchungsbeschluss beantragt, um eine Kontrolle durchführen zu können.« Vor Ort seien in dem Einfamilienwohnhaus der Vereinsvorsitzenden 60 Katzen und vier Hunde vorgefunden worden, »die unter unhygienischen und tierschutzwidrigen Umständen gehalten wurden«. Viele der Tiere seien krank gewesen und hätten medizinisch versorgt werden müssen. »Die Tiere wurden infolgedessen weggenommen und anderweitig untergebracht «, so die Kreisverwaltung. Die Vorsitzende des Vereins war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Im Gespräch mit dem WochenSpiegel bestritt die 2. Vorsitzende des Vereins die Vorwürfe. Auf die vielen verdorbenen Futterdosen im Hof angesprochen, erläuterte sie, dass das Futterlager derzeit umgeräumt werde und deshalb die Dosen vorübergehend vor der Tür gelagert worden seien. Nach Recherchen des WochenSpiegel wurden Anfang Juli drei Paletten Katzen-Nassfutter als Spende an den Verein geliefert. Seitdem sollen die Dosen vor dem Vereinssitz unter freiem Himmel gelagert worden sein. Fotos, die der WochenSpiegel- Redaktion zugespielt wurden, zeigen verrostete Dosen der Marke »Happy Cat«. Warum diese nicht an andere Vereine oder Katzenhalter weitergegeben wurden, konnte oder wollte niemand aus dem Verein beantworten.
 
 

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