Simone Wunder

Aus zwei Klöstern wurde eins

Der Karmel Waldfrieden bei Auderath besteht nun aus insgesamt 14 Schwestern.

Der Karmel Waldfrieden bei Auderath besteht nun aus insgesamt 14 Schwestern.

Bild: privat

Auderath. „In allem will Gott Begegnung feiern und fragt und will die anbetende, hingebende Antwort.“ Dieser Gedanke des Jesuitenpaters Alfred Delp, der im Februar 1945 im Konzentrationslager in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde, war das Leitwort des Zusammenschlusses der beiden Ordensgemeinschaften der Karmelitinnen aus Rödelmaier – einem Ort in der Nähe von Bad Neustadt an der Saale in der Rhön – und dem Karmel Waldfrieden in Auderath. Acht Karmelitinnen haben in den letzten Wochen nach der Aufgabe ihres Klosters nun in Auderath eine neue Heimat gefunden.
Es war, wie im Weihnachtsbrief der Schwestern zu lesen ist, ein langer Weg des Nachdenkens und Ringens im Gebet um die weitere Zukunft, den die insgesamt 14 Schwestern in den letzten beiden Jahren zurückgelegt haben. Viele gemeinsame Besuche und intensive Gespräche waren nötig, um sich näher kennenzulernen und im letzten Jahr schließlich in konkreten Schritten aufeinander zuzugehen und schließlich den weiteren Weg gemeinsam miteinander zu gehen und den Zusammenschluss der beiden Gemeinschaften zu vollenden, da der Karmel in Rödelmaier nicht mehr länger haltbar war.
Und so fiel dann nach langen Überlegungen und vielen Gebeten die Entscheidung, den Karmel in Rödelmaier aufzugeben und im Karmel Waldfrieden eine neue Gemeinschaft zu gründen. „Wir haben uns über unser geistliches Leben ausgetauscht, über das, was für uns wesentlich ist“, so schreibt Schwester Hildegard als Oberin des Karmels und stellt auch fest, dass eine gemeinsame Basis gefunden wurde, auf der die Schwesterngemeinschaft nun weitergehen kann.
Am Christkönigssonntag Ende November wurden die acht Schwestern in Rödelmaier von ihrem Bischof Dr. Franz Jung aus dem Bistum Würzburg in einem feierlichen Pontifikalamt verabschiedet. Danach zogen die Schwestern in den Karmel nach Auderath um und wurden mit einem feierlichen Gottesdienst in der voll besetzten Auderather Klosterkirche durch den Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann willkommen geheißen. In seiner Begrüßungsansprache brachte Bischof Stephan zum Ausdruck, dass es ein Segen für den Orden der Karmelitinnen, den Karmel Waldfrieden und die nähere Umgebung und der dort lebenden Gläubigen sei, dass sich die beiden Gemeinschaften nun zusammengeschlossen hätten. Und er brachte diese Entscheidung in Verbindung mit den Schriftworten zum dritten Adventssonntag, der unter dem Leitwort „Gaudete – das heißt Freut euch!“ steht. Alle jetzt im Karmel Waldfrieden lebenden Schwestern könnten sich nun freuen, dass diese neue Gemeinschaft nun so gebildet wurde und er hieß alle aus Rödelmaier gekommenen Schwestern im Sinne aller Anwesenden in ihrer neuen Heimat willkommen. Nach dem Gottesdienst nahm er dann noch die Gelegenheit wahr, in einem kurzen Beisammensein alle Schwestern dieses Karmels in einigen Gesprächen näher kennenzulernen.

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