Mario Zender

Hoffnung für festsitzende Schiffe auf der Mosel

Hoffnung für die festsitzenden Schiffe auf der Mosel, die nach einem Unfall in der Schleuse Müden diese seit Sonntag nicht durchfahren dürfen.

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Müden. Hoffnung für die festsitzenden Schiffe auf der Mosel, die nach einem Unfall in der Schleuse Müden diese seit Sonntag nicht durchfahren dürfen.
70 Binnenschiffe, darunter Tank-, Güter- und Hotelschiffe, sollen mithilfe eines provisorischen Notbetriebs durch die beschädigte Schleuse in Müden geschleust werden. Dieses Vorhaben ist notwendig geworden, nachdem ein mit Schrott beladenes Schiff mit dem Schleusentor kollidierte und die Schleuse unbrauchbar machte. Sollte der Notbetrieb gelingen, könnten die derzeit blockierten Schiffe ihre Fahrt fortsetzen.
Am Donnerstag wurde der beschädigte Flügel des Schleusentors mithilfe eines Krans aus der Schleusenkammer entfernt. Anschließend installierten Fachkräfte sogenannte Dammbalken, die das defekte Tor vorübergehend ersetzen sollen. Im nächsten Schritt wurde die untere Schleusenkammer leer gepumpt, um die Schäden an den Beton- und Stahlstrukturen der Anlage genauer zu begutachten. Ziel ist es, am Wochenende einen Probelauf für die geplante Notschleusung durchzuführen – vorausgesetzt, alles verläuft nach Plan.
Ein interner Plan des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Mosel-Saar-Lahn (WSA), der unserer Redaktion vorliegt, beschreibt detailliert die notwendigen Schritte für den Notbetrieb. Die provisorische Schleusung stellt eine besondere Herausforderung dar: Um die Schiffe passieren zu lassen, muss das behelfsmäßige Sperrtor mehrmals täglich ein- und wieder ausgebaut werden – ein zeitaufwändiges Verfahren. Der gesamte Schleusungsprozess für ein Schiff soll etwa sechs Stunden in Anspruch nehmen.
Mitarbeiter des WSA wurden bereits schriftlich über den komplexen Ablauf und den Personalbedarf informiert. Sollte der Probelauf erfolgreich sein, könnten die blockierten Schiffe in den kommenden Tagen endlich „befreit“ werden.
Die Situation an der Mosel bleibt jedoch angespannt. Die Experten arbeiten mit Hochdruck daran, die außergewöhnliche Schleusung sicher und reibungslos durchzuführen. Für den Schiffsverkehr auf der Mosel wäre dies ein entscheidender Schritt, um die Auswirkungen der Havarie zu bewältigen und die Wasserstraße wieder funktionsfähig zu machen.
 

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