Simone Wunder

Arbeitslosigkeit steigt deutlich an

Die Agentur für Arbeit legt den Arbeitsmarktbericht für Januar vor. (Symbolfoto)

Die Agentur für Arbeit legt den Arbeitsmarktbericht für Januar vor. (Symbolfoto)

Bild: Agentur für Arbeit

Cochem-Zell. Die Arbeitslosigkeit ist zum Jahresbeginn im Landkreis Cochem-Zell deutlich angestiegen. Das geht aus der aktuellen Statistik der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen hervor. Demnach wurden zum Monatsende 1.666 arbeitslose Frauen und Männer gezählt. Das sind 279 mehr als im Dezember und 38 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,9 Prozent und damit um 0,9 Punkte über dem Vormonatswert.
Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen wurden innerhalb der letzten vier Wochen 50 neue Stellen aus dem Kreis Cochem-Zell gemeldet. Damit liegen der Agentur 497 Stellenangebote aus der Region vor – 70 weniger als vor einem Jahr.
Wie in den Vormonaten nimmt der Kreis Cochem-Zell in der Entwicklung der Arbeitslosigkeit eine Sonderrolle ein. „Die Arbeitslosigkeit ist zwar auch an der Mosel deutlich gestiegen“, berichtet Thomas Becker, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, „aber anders als in den Nachbarregionen vor allem im Vormonatsvergleich.“ Im Januar 2024 lag die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte niedriger bei 4,8 Prozent.
„Der Arbeitsmarkt in Cochem-Zell ist vom Tourismus geprägt, der vor allem von Frühjahr bis Herbst Saison hat“, erläutert Becker. Viele Hotels und Gastronomiebetriebe gingen daher nach den Feiertagen zum Jahreswechsel in die Winterpause. Dass die Arbeitslosigkeit deshalb im Januar deutlich ansteige, sei eine normale saisonale Entwicklung. Erst ab März werde sich zeigen, ob Urlaub in der Region trotz oder gerade wegen der angespannten wirtschaftlichen Lage weiter Konjunktur habe.
Dass die gemeldeten Stellenangebote im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen seien, veranschauliche aber, dass auch im COC-Kreis Branchen mit der derzeit schwierigen weltweiten Wirtschaftslage zu kämpfen hätten. „Unsere Gegenwart ist geprägt von Krisen und Unsicherheiten. Das politische Geschehen in den USA trägt nun noch weiter zur Verunsicherung der lokalen Wirtschaft bei“, so Becker. Zusätzlich beeinflusse die politische Situation innerhalb Deutschlands die Trends am Arbeitsmarkt. „Wir stellen bei den heimischen Unternehmen Zurückhaltung fest, insbesondere bei der Neuausschreibung von Stellenangeboten.“
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen bedeute das, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um Arbeitslosigkeit zu bekämpfen oder durch Job-to-Job-Vermittlung gar nicht erst entstehen zu lassen. „Wir möchten allen Personen in der Region, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind oder arbeitslos werden, frühzeitig zur Seite stehen.“ Dazu gehöre neben der Stellenvermittlung und Unterstützung im Bewerbungspro-zess auch, potenzielle Qualifizierungsbedarfe zu erkennen und entsprechende Weiterbil-dungen zu ermöglichen. „Unser Ziel ist es, dass Beschäftigte und Unternehmen in der Re-gion durch unsere Dienstleistungen mit den schnelllebigen Veränderungen am Arbeitsmarkt mithalten können“, so Becker. „Passgenau qualifizierte Arbeits- und Fachkräfte werden in der aktuellen Situation gebraucht – vielleicht sogar dringender denn je.“  

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