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Wittlicher Krankenhaus setzt auf modernste Technologie: Mako-Roboter verbessert Knieoperationen

Wittlich. Das Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich hat offiziell den neuen Mako-Roboter vorgestellt – eine technologische Innovation, die die Kniechirurgie revolutionieren soll. Damit ist das Krankenhaus in Wittlich das erste in der Region, das mit diesem hochpräzisen System arbeitet.

Bild: Kevin Schößler

Insgesamt gibt es in Rheinland-Pfalz bisher nur vier dieser Roboter, neben dem neuen Modell in Wittlich sind sie in Bad Kreuznach und Ludwigshafen im Einsatz.  

Ein Meilenstein für die regionale Medizin 

Bei der Pressekonferenz demonstrierte das medizinische Team unter der Leitung von Prof. Dr. Wirbel die Funktionsweise des Mako-Roboters an einem Kunstknochen. Auch die anwesenden Journalisten konnten selbst ausprobieren, wie präzise das System arbeitet. "Der Mako-Roboter bedeutet einen enormen Fortschritt für unsere Patienten", erklärte Prof. Dr. Wirbel. Besonders erfreulich: Die Mako-gestützten Eingriffe sollen allen Kassenpatienten zur Verfügung stehen, ohne dass sie mit zusätzlichen Kosten rechnen müssen.  

Präzision durch modernste Technologie

Das Mako SmartRobotics-System wurde vom Medizintechnikunternehmen Stryker entwickelt und bietet Chirurgen eine bisher unerreichte Genauigkeit bei Knieendoprothesen-Operationen. Die Technologie basiert auf drei zentralen Komponenten:  

1. Präoperative CT-gestützte Planung: Vor der Operation wird eine Computertomographie des Knies angefertigt. Diese liefert ein detailliertes 3D-Modell der individuellen Anatomie und ermöglicht eine exakte Planung der Prothesenposition.  

2. Haptisches Feedback während der Operation: Der Chirurg führt den Roboterarm selbst, erhält aber eine computergestützte Führung, die sicherstellt, dass nur innerhalb der geplanten Grenzen gearbeitet wird. Dadurch wird umliegendes Gewebe geschont.  

3. Echtzeit-Tracking: Das System passt sich während des Eingriffs an und kann minimale Abweichungen des Gewebes oder der Knochenstruktur sofort berücksichtigen. Dies führt zu einer besonders präzisen Implantation der Knieprothese.  

Vorteile für Patienten  

Die Einführung des Mako-Roboters bringt eine Vielzahl von Vorteilen mit sich:  

  • Höhere Präzision: Die Prothese wird millimetergenau eingesetzt, was langfristig für mehr Stabilität und eine längere Haltbarkeit sorgt.  
  • Schonendere Operation: Gesunde Knochensubstanz bleibt besser erhalten, was die Heilung beschleunigt und postoperative Schmerzen reduziert.  
  • Schnellere Rehabilitation: Studien zeigen, dass Patienten nach einer Mako-gestützten OP schneller wieder mobil sind.  
  • Geringeres Komplikationsrisiko: Durch die exakte Platzierung der Prothese sinkt das Risiko für Fehlstellungen oder Lockerungen.  

Auch Gunnar Kessler, ärztlicher Direktor des Wittlicher Krankenhauses, ist überzeugt: "Mit herkömmlichen Methoden waren Abweichungen von bis zu drei Millimetern möglich – mit dem Mako-Roboter liegen wir bei maximal 0,5 Millimetern. Das ist eine enorme Verbesserung."  

Patienten haben weiterhin die Wahl 

Trotz aller technologischen Fortschritte soll der Mako-Roboter die herkömmliche Methode nicht vollständig ersetzen. "Patienten haben die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob sie sich für eine konventionelle oder eine roboterassistierte Operation entscheiden", betont Prof. Dr. Wirbel.  

Wittlich setzt auf Zukunftsmedizin

Mit der Anschaffung des Mako-Roboters reiht sich das Wittlicher Krankenhaus in die Riege der führenden Kliniken in Deutschland ein, die auf modernste Medizintechnik setzen. Studien, unter anderem aus dem Journal of Knee Surgery und dem Bone & Joint Journal, belegen die positiven Effekte der roboterassistierten Knieprothetik – weniger Schmerzen, schnellere Heilung und langfristig bessere Ergebnisse.  

Die Einführung des Mako-Systems zeigt, dass das Wittlicher Krankenhaus nicht nur in die Zukunft der Medizin investiert, sondern vor allem in die Gesundheit und Lebensqualität seiner Patienten. Das neue System liegt bei einem ungefähren Einkaufspreis von 600.000 Euro, also mehr als eine halbe Million Euro.

 Text: Kevin Schößler


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