Nicht nur an Weihnachten
Den Anfang machte ein Besuch im Jahr 1988. Claus und Lydia Kranz hatten fünf Jahre zuvor die Patenschaft für den damals kleinen Jungen Gilson übernommen. Neugierig auf seine Lebensumstände reiste Claus Kranz erstmals ins brasilianische Hochland. Was er dort sah, ließ ihn nicht mehr los: Die Armut der Menschen, aber auch ihre Hoffnung, bewegten ihn tief. Das Ehepaar entschied, über die Unterstützung von Gilson hinaus aktiv zu helfen.
Mehr als Patenschaften: Nachhaltige Hilfe in den Favelas
Im Laufe der Jahre übernahm die Familie weitere Patenschaften. 1985 kam Edvania aus einer Favela in Recife hinzu, 1992 folgte Rosineide. Diese enge Verbindung zu ihren Patenkindern hat die Familie bis heute bewahrt - und sogar erweitert. Inzwischen unterstützen auch die eigenen Kinder von Claus Kranz die Projekte. Tochter Julia finanziert der jungen Brasilianerin Juliana, der besten Freundin von Rosineides Tochter, ein Studium zur Physiotherapeutin. Sohn Florian und seine Frau Sandra unterstützen Edvanias Tochter Marie Elane und deren kleinen Sohn Heitor.
Weihnachtsaktionen: Lebensmittelspenden für die Ärmsten
Die Hilfsaktionen der Familie Kranz gehen weit über die Patenschaften hinaus. Jedes Jahr, besonders zur Weihnachtszeit, organisiert die Familie gemeinsam mit Freunden und Unterstützern Lebensmittelspenden - sogenannte Cestas Básicas, die mit Reis, Mais, Bohnen und weiteren Grundnahrungsmitteln gefüllt sind. Diese Spenden kommen den Ärmsten der Armen zugute. Koordiniert wird das Projekt vor Ort von Rosineide, die selbst in einer Favela lebt und die Familien kennt, die die Unterstützung am dringendsten benötigen.
Hoffnung und konkrete Hilfe: Das Beispiel der Familie von Dona Cristina
Ein besonders eindrückliches Beispiel für die Wirkung dieser Hilfe erlebten Claus und Lydia Kranz im März 2024. Nach einer pandemiebedingten Pause kehrten sie nach Recife zurück und besuchten die Familie von Dona Cristina und Seu Antonio. Die sechs Familienmitglieder und die blinde Großmutter lebten in einer notdürftigen Hütte, deren Boden bei einer Flut weggespült worden war. Zusätzlich war der gesamte Hausstand bei einem Einbruch gestohlen worden. Dank der finanziellen Hilfe der Familie Kranz und ihrer Unterstützer konnte der Boden mit Zement erneuert werden, und es wurden ein Herd sowie ein Etagenbett gekauft.
Noch viel zu tun: Das Badezimmerprojekt für Weihnachten
Doch die Arbeit ist noch nicht abgeschlossen: Noch zu Weihnachten soll das sogenannte Badezimmer der Familie saniert werden. Aktuell gibt es weder fließendes Wasser noch eine funktionierende Dusche, und auch das Dach fehlt. "Mit Hilfe unserer Spender möchten wir diesen Menschen eine lebenswertere Umgebung schaffen", erklärt Claus Kranz. "Vielleicht beteiligen sich auch einige WochenSpiegel-Leser daran. Jeder Cent kommt direkt bei den Bedürftigen an - ohne Abzüge."
Transparent und nachhaltig: Ein Projekt mit Zukunft
Für März 2025 planen Claus und Lydia Kranz ihren nächsten Besuch in Brasilien, um den Fortschritt ihrer Projekte persönlich zu überprüfen. Unterstützer des privaten Hilfsprojekts erhalten auf Wunsch Fotos und Videos der Maßnahmen, die die Familie transparent dokumentiert. "Das ist unsere Weihnachtsgeschichte - eine Geschichte von Hoffnung und Gemeinschaft", so Kranz.
Wer die Arbeit der Familie Kranz unterstützen möchte, kann sich telefonisch unter 06571/146980, per E-Mail an info@betten-kranz.de oder per WhatsApp an 0151/15614826 melden.
Spendenkonto: Claus Kranz, VVR Wittlich, IBAN: DE19 5606 1472 0107 2176 40.