Blut spenden: Jetzt erst recht
Die Pandemie hat die Welt im Griff. Das bekommt auch der Blutspendedienst beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) zu spüren. Carmen Badem ist Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim DRK Blutspendedienst und u.a. für den Landkreis Bernkastel-Wittlich sowie den Eifelkreis Bitburg-Prüm zuständig. Sie weiß, welche Hürden es durch die Pandemie zu bewältigen gilt. Die Organisation der Termine zum Beispiel sei zu einer echten Herausforderung geworden: "Die Hygienevorschriften machen es unmöglich, bisher beanspruchte Räume zu nutzen. Wir benötigen einen Ein- und Ausgang, und das geben viele Örtlichkeiten einfach nicht her. Dann war vieles auch einfach geschlossen, wie etwa die Verwaltungen in Prüm oder Bitburg. Auch Räume von Firmen, die wir sonst nutzen konnten, standen aufgrund vorübergehender Corona-Schließungen nicht zur Verfügung", berichtet sie. "Man muss viel telefonieren und organisieren. Die Kommunen sind uns allerdings sehr entgegengekommen, wir durften beispielsweise Turnhallen nutzen."
Trotzdem sei die Zahl an Blutkonserven durch Terminausfälle deutlich zurückgegangen. Das sei gerade jetzt schlecht, wo viele Operationen nachgeholt würden und der Bedarf deutlich ansteige. In Sachen Blutspende komplett zu pausieren, stünde zu keinem Zeitpunkt zur Debatte, sagt Carmen Badem: "Blutspendetermine müssen stattfinden, schließlich haben wir einen Versorgungsauftrag. Darüber hinaus haben Konserven nur eine bestimmte Haltbarkeit. Wir sind immer auf Blutspender angewiesen. Und jetzt besonders, denn wir haben zusätzlich zu Corona das typische 'Sommerloch' durch die Ferien."
Was sie lobend erwähnt: Wenn Termine stattfinden, ist die Resonanz an erschienenen Spendern gut. "Die Leute fragen natürlich und möchten sich informieren. Angst wegen Corona hat aber niemand, schließlich ist allgemein bekannt, dass wir schon immer einen besonders hohen Hygienestandard haben. Auch jetzt braucht sich niemand sorgen. Wir verwenden überall Desinfektionsmittel, haben eine 'Einbahnstraße' in den Räumlichkeiten, die Liegen wurden weiter auseinander gezogen usw. Daher hoffen wir, dass auch zu den nächsten Terminen in Wittlich-Wengerohr und Pronsfeld viele Blutspender erscheinen" (siehe unten).
Dass viele trotz Corona Blut spenden oder getreu dem Motto "jetzt erst recht!" zu den Ortsterminen gehen, hofft auch Christian Dahm, stellvertretender Kreisleiter beim Jugendrotkreuz Bitburg-Prüm. Die "Beachparty-Blutspende" in Pronsfeld soll mit besonderem Konzept vor allem Jüngere motivieren. Zwar gebe es - wie ursprünglich geplant - keine alkoholfreien Cocktails und keinen Imbiss, dafür aber tolle Überraschungs-Lunch-Pakete zum Mitnehmen, erklärt er. Und: "Natürlich wird auch schön dekoriert." Damit der Termin ein Erfolg wird, habe man die Unterstützung des Ortsbürgermeisters sicher und hoffe auf rege Beteiligung der Vereine. "Das hat in der Vergangenheit immer sehr gut funktioniert."
Auch die Stefan-Morsch-Stiftung hofft auf einen guten Termin. Denn vor Ort findet ebenfalls eine Typisierungsaktion statt.
Typisierung zurückgegangen: 6.000 Neuspender weniger
Dies war in den vergangenen Wochen aufgrund der Auflagen nicht möglich. "Wir hatten deshalb einen deutlichen Rückgang bei den Registrierungen zu verzeichnen - trotz der Möglichkeit der Online-Typisierung", berichtet Susanne Morsch, Vorstandsvorsitzende der Stiftung. "Im Vergleich zum Vorjahr haben wir etwa 6.000 weniger Neuspender." Kontinuierlich neue Spender zu werben, sei jedoch essenziell: Bekommt ein Patient eine Fremdblut-Spende, müssen Blutgruppe und Rhesusfaktor zueinander passen. So ähnlich ist das auch bei einer Stammzell-Transplantation, nur dass es hier auf die genetischen Gewebemerkmale ankommt, die erheblich vielfältiger sind. Die Suche nach einem passenden Spender gleicht daher oftmals der sprichwörtlichen Suche nach der "Nadel im Heuhaufen". Termine- Blutspende: Donnerstag, 30. Juli, 17 bis 20 Uhr im Jugend-u.Bürgerhaus,Bornweg 2a, Wittlich-Wengerohr.
- Beachparty-Blutspende mit Typisierung: Freitag, 31. Juli, 17 bis 20.30 Uhr in der Turnhalle in Pronsfeld, Schulstraße 6.
- Informationen zur Blutspende (mit Typisierungsaktion): Kostenlose Hotline des DRK Blutspendedienstes West; Tel. 0800 /11 949
- Infos zur Typisierung: www.stefan-morsch-stiftung.de; kostenlose Hotline: 0800/ 76 67 724
- www.blutspendedienst-west.de
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