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Vulkan-Ladies gegen Kirchhof mit schwacher Leistung

So wirklich glauben konnte Caslav Dincic auch am Tag danach nicht, was da am Sonntagnachmittag in der Koblenzer Conlog Arena geschehen war. Die Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern wollten in der 2. Bundesliga eine kleine Serie starten, stattdessen verloren sie das Duell gegen den Tabellenletzten SG 09 Kirchhof mit 31:36 (13:18). Das Trainerteam hatte die Mannschaft vor der Partie explizit davor gewarnt, den Gegner nicht zu unterschätzen.

„Die ganze Woche haben wir genau darüber gesprochen“, sagt der Vulkan-Ladies-Trainer. „Wir haben gewarnt und gesagt, dass das nicht mehr die Mannschaft aus dem Hinspiel ist.“ Damals gewann Koblenz/Weibern das Duell deutlich, diesmal ging es deutlich an den Gegner, der auch in den jüngsten Spielen vor dem Auftritt in Koblenz schon mit starken Ergebnissen überzeugt hatte. Als zusätzliches warnendes Beispiel diente auch ein Ergebnis vom Samstag, als das abstiegsbedrohte Team von Werder Bremen beim Tabellendritten in Haunstetten gewann. „Man darf in dieser Liga einfach kein Team unterschätzen“, sagt Dincic. „Wenn das Team auf der anderen Seite mehr kämpft, dann muss man auch damit rechnen, zu verlieren. So ist Sport. Aber ich hätte nie gedacht, dass es uns derart treffen würde.“  Schon nach wenigen Minuten war spürbar, dass die Vulkan-Ladies einen gebrauchten Tag erwischt hatten. 0:3 nach vier, 2:7 nach zehn Minuten – es war ein Spielverlauf, der sich an diesem Tag wiederholen sollte, eine Stunde später, als Deutschland im EM-Finale gegen den Favoriten Spanien einen ähnlichen Start hinlegen sollte. Wie in Polen so war auch in Koblenz der Favorit an diesem Tag ziemlich von der Rolle. Was Hoffnung machte? Dass sich Koblenz/Weibern immer mal wieder bis auf zwei Tore heran kämpfte, etwa beim 9:11 (19.) oder beim 13:15 (27.). Doch dann kassierte man in den verbliebenen drei Minuten der ersten Halbzeit noch drei Gegentreffer – das 13:18 sorgte für Ernüchterung auf dem Feld und auf den Rängen. Aufgeben wollten sich die Vulkan-Ladies jedoch noch lange nicht: Auch im zweiten Abschnitt gab es Phasen, in denen die Hoffnung aufflammte, man könne diese Partie noch drehen. Beim 20:22 nach 41 Minuten war man erneut bis auf zwei Tore dran, doch danach verlor man Spielzug um Spielzug den Gegner aus dem Auge. Kirchhof blieb konsequent in der Chancenverwertung, baute den Vorsprung wieder aus und fuhr am Ende einen auch in der Höhe verdienten 36:31-Erfolg ein. „Man muss dem Gegner ein Lob aussprechen“, sagt Dincic. „Die haben dieses Spiel am Ende verdient gewonnen.“ Mit Blick auf die Leistung seiner Mannschaft blieben dem Trainer nicht mehr viele Vokabeln übrig. „Das war phasenweise katastrophal, man kann es nicht anders sagen. 36 Gegentore sind nicht akzeptabel, darüber brauchen wir nicht reden. Wir haben in Abwehr und Angriff schlecht gespielt. Wir werden uns jetzt viel Zeit nehmen für die gemeinsame Analyse mit der Mannschaft.“ www.vulkanladies.com Foto: Lenka Hradilová; Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern


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