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"UrwaldRefugium Sinzig" entsteht auf dem Ziemert

Sinzig. Pacht-Anteile samt Urkunde für Wald- und Naturfreunde erhältlich.
Im Sinziger Stadtwald entsteht das "UrwaldRefugium Sinzig", dessen Fläche zukünftig von der Stadt Sinzig nicht mehr bewirtschaftet wird. Stattdessen können Anteile gepachtet werden.

Im Sinziger Stadtwald entsteht das "UrwaldRefugium Sinzig", dessen Fläche zukünftig von der Stadt Sinzig nicht mehr bewirtschaftet wird. Stattdessen können Anteile gepachtet werden.

Bild: Stadtverwaltung Sinzig/Melanie Walkenbach

Der Sinziger Stadtrat hat am 22. Juni grünes Licht für den Projektstart gegeben: Im Sinziger Stadtwald entsteht auf dem Ziemert auf einer Fläche von 1,5 ha das "UrwaldRefugium Sinzig". Die Stadt Sinzig verpflichtet sich somit, den vormals bewirtschaften Wald bis zum Jahr 2100 nicht mehr zu bewirtschaften und an dieser Stelle einen Urwald entstehen zu lassen. Ab sofort können Interessierte Pacht-Anteile bei der Stadtverwaltung erwerben und so ihr Engagement für den Wald und für den Naturschutz dokumentieren. Wirtschaftliche Ausfälle durch die Nicht-Bewirtschaftung sollen durch die Verpachtung dieser Waldanteile zumindest zum Teil kompensiert werden. Es werden 15.000 Anteile a je 1 m² verpachtet, für einen Anteil fällt eine Pacht von zehn Euro an. Wer Interesse an Pacht-Anteilen hat, findet alle Informationen samt Antragsformular online unter www.sinzig.de/urwaldrefugium-sinzig. Jeder Pächter erhält für sein Engagement eine Urkunde. "Natürlich können die Pacht-Anteile samt Urkunde auch verschenkt werden", so Stadtförster Stephan Braun, der an Konzeption und Umsetzung des Projektes maßgeblich beteiligt ist.

Hintergrund

Zum Hintergrund "Waldrefugien" dient dem Erhalt der biologischen Vielfalt im Wald. Insbesondere Totholz ist ein wesentliches Lebensraumelement für zahlreiche Waldarten. Sein Anteil ist daher generell zu sichern und zu entwickeln. Waldrefugien sind dem Arten- und Biotopschutz gewidmet und werden dauerhaft oder für eine Waldgeneration temporär aus der Nutzung genommen und sind ihrer natürlichen Entwicklung überlassen. Eine bestimmte Anzahl sowie Flächengröße, Flächensumme oder Flächenanteil sind nicht vorgegeben. Das Vorgehen orientiert sich an der tatsächlich gegebenen Ausstattung vor Ort. Durch die Kombination unterschiedlich großer Flächen und Gruppen entstehen auf der ganzen Waldfläche verteilt Inseln mit alten und absterbenden Bäumen, seltenen Einzelbaumstrukturen (sogenannten Baummikrohabitaten) und erhöhten Mengen an stehendem und liegendem Totholz.


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