Trauer in Zeiten von Corona

Beerdigungen finden in Zeiten der Corona-Krise nur im engsten Familienkreis und ohne Sterbeamt statt. Doch es gibt alternative Möglichkeiten.
Symbol-Foto: Adreas Lischka/pixabay

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Abschied von einem verstorbenen Menschen nehmen, dazu gehört für viele Menschen der Besuch des Sterbeamtes und der Beerdigung. Doch diese Dinge sind derzeit nicht möglich. Denn in den Kirchen und auf den Friedhöfen ist es in der Corona-Krise still geworden. Trauerfeiern finden nicht mehr statt, Beisetzungen dürfen nur noch die engsten Verwandten beiwohnen. Das Bistum Trier spricht dabei neben Pfarrer und Bestatter von maximal fünf Personen. In den Todesanzeigen werden die Trauernden gebeten, dem Verstorbenen zu gedenken und ein Licht für ihn anzuzünden. Trauerfeiern werden für einen späteren Zeitpunkt angekündigt. In der Pfarreiengemeinschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler wurden sich in den vergangenen Tagen viele Gedanken gemacht, wie Trauer und Anteilnahme ausgedrückt werden können, wenn man nicht zu Freunden oder Angehörigen eines Verstorbenen gehen und nicht bei der Beerdigung dabei sein kann. Hilfreiche Ideen wurden entwickelt. Wenn man beispielsweise einem Menschen beistehen möchten, sollte man überlegen, was man Gutes für diese Person tun kann. Dabei könne es helfen, zu überlegen, was einem selbst guttun würde oder gutgetan hat. Will man die Trauernden nicht allein lassen, helfen Anrufe, vielleicht sogar die Organisation einer Telefon-Kette, damit jeden Tag jemand anruft. Eine andere Empfehlung: "Schreiben Sie eine Karte, einen Brief, ein Gedicht. Was schätzen Sie an dem Verstorbenen, welche Erinnerungen, Geschichten, Anekdoten haben Sie?" Die Seelsorger empfehlen, zur Zeit der Beerdigung eine Kerze anzuzünden oder ein Gebet zu sprechen und dies den Angehörigen vielleicht sogar vorher mitzuteilen. Ein Bild des Verstorbenen vor der Tür oder im Briefkasten erinnert an vergangene Zeiten und verbindet so. Die nächste Stufe wäre ein Foto-Erinnerungs-Buch. Natürlich kann man zu einem späteren Zeitpunkt den Friedhof allein aufsuchen und Abschied nehmen. Allein in die Kirche gehen und dort Kraft schöpfen, hilft, die eigene Trauer zu überwinden. Angehörigen hilft es vielleicht auch, wenn aus einem von Freunden organisierten Koch-Dienst: jeder an einem Tag eine warme Mahlzeit für die Trauer-Familie zubereitet und die an die Haustür bringt. Die gleiche Möglichkeit geht auch mit einem Gebet, vielleicht mit dem Coronagebet des Bischofs. Möglicherweise gibt es ein Lied, das dem Angehörigen oder einem selbst Trost schenken kann. Oder man ist medientechnisch so fit, dass man den Angehörigen eine ganz persönliche Videobotschaft mit einem Lied, persönlichen Bildern und einem Gebet am Ende schicken kann. Die Pfarreiengemeinschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler würde sich freuen, wenn ihre Ideensammlung weiteren Zuwachs gewinnen könnte und ruft alle, die Ideen haben, oder die Gesprächsbedarf haben, dazu auf, sich unter der Seelsorge-Hotline (Tel.: 02641/359-198) zu melden.


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