Jutta Kruft

Mehr Arbeitslose im Kreis Ahrweiler

Die Agentur für Arbeit legt den Arbeitsmarktbericht für Dezember vor. (Symbolfoto)

Die Agentur für Arbeit legt den Arbeitsmarktbericht für Dezember vor. (Symbolfoto)

Bild: Agentur für Arbeit

Ahrweiler. Wie erwartet ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Landkreis Ahrweiler zum Jahresende leicht angestiegen: So zählten die Statistiker im Dezember 2.773 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 136 mehr als im November und 154 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt zurzeit bei 4,0 Prozent und damit um 0,2 Punkte über dem Vormonatswert und um 0,2 Punkte über jenem von Dezember 2023.
Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen wurden im Dezember 452 neue Stellen aus dem Landkreis gemeldet, das sind zwar 336 mehr als im November. Allerdings liegt das daran, das ein einziges Unternehmen mit Sitz in der Region 300 Stellen bundesweit ausgeschrieben hat – da der Dienstsitz im Kreis ist, werden die Stellen dort verortet. Derzeit liegen der Agentur 1.115 Stellenangebote aus der Region vor.
„Dass die Arbeitslosigkeit im Dezember zunimmt, ist nicht ungewöhnlich“, erläutert Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. „Zum Ende des Jahres endet für Betriebe gerade in den Bereichen Gastronomie und Tourismus häufig die Saison.“ Traditionell sei die Zahl der Arbeitslosen im Winter deshalb höher als im Frühjahr oder Sommer.
Zusätzlich entscheide die Witterung über den weiteren Verlauf der Arbeitslosenzahlen: In kalten Wintermonaten meldeten sich mehr Menschen arbeitslos als in milden. „Wenn die Temperaturen moderat sind, kann die Arbeit im Baugewerbe weitergehen, bei Frost und Schnee ist das in vielen Bereichen nicht möglich.“ Handele es sich nur um wenige Tage, könnten diese meist durch Überstunden ausgeglichen werden, sodass keine Entlassungen notwendig seien. Bleibt es aber über einen längeren Zeitraum kalt, könnten in den kommenden Monaten witterungsbedingt auch an der Ahr vorübergehend mehr Personen ihren Arbeitsplatz verlieren, so Schmidt. „In der Regel entspannt sich der Arbeitsmarkt zum Frühjahr wieder, wenn die Temperaturen milder werden und die Hotels und Gaststätten ihren Betrieb aufnehmen.“
Allerdings bewege sich die Arbeitslosenquote schon seit geraumer Zeit auf höherem Niveau als in den Vorjahren. So waren 2024 im Durchschnitt 2.715 Personen aus dem Ahr-Kreis arbeitslos gemeldet. 2023 waren es 2.533. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2024 bei 3,9 Prozent und damit um 0,2 Punkte höher als im Jahr zuvor.
Die gemeldeten Stellen gingen im Jahr 2024 in der Region nur leicht zurück. Es wurden im Jahresdurchschnitt 782 Stellen gemeldet, 2023 waren es mit 801 lediglich 19 mehr.
„Die vergangenen Jahre haben uns vor große Herausforderungen gestellt, wirtschaftlich, aber auch gesellschaftlich. Es ist kaum möglich, eine sichere Prognose abzugeben, wie sich der Arbeitsmarkt 2025 entwickeln wird“, erläutert Schmidt. Sicher sei aber, dass die Arbeitsagentur ihren Beratungsauftrag auch in Krisenzeiten ernst nehme: „Wir sind dazu da, Menschen und Unternehmen mit ihren individuellen Voraussetzungen auf den Arbeits-markt der Zukunft vorzubereiten. Unsere Tür steht für alle offen, die Fragen haben oder sich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.“  

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