Andrea Fischer

Mit Herz und Tatkraft – Jo Becker: Ein Leben für gelebte Solidarität und soziales Engagement

Trier. Der WochenSpiegel Ehrenorden in der Kategorie "Soziales" geht an Joachim Becker.

Guten Abend meine sehr verehrten Damen und Herren,

Sehr geehrter Herr Becker,

Lieber Jo,

heute ist ein Tag der Ehre – und ich bin sicher, auch ein wenig des Schmunzelns. Denn wenn man dich ehren will, Jo, dann bleibt es selten nur bei ernsten Worten. Du bist ein Mensch, der nicht nur mit beiden Beinen im Leben steht, sondern auch mit einer prächtigen Guildo-Horn-Verkleidung und „Biene-Maja“ singend auf der Bühne „die Bütt“ redet.

Doch heute geht es nicht um deine Karnevalsauftritte, sondern um das, was du abseits der Bühne leistest. Und das ist mindestens genauso beeindruckend. 2018 wurdest du von Hans Georg Fischer angesprochen, ob du nicht Lust hättest, einen Club Fifty-One in Trier zu gründen. Der Club Fifty-One ist eine europaweite Gemeinschaft, die im Charity-Bereich tätig ist. Und was soll man sagen - deine Verbundenheit zur Region und deine Lust, die Welt ein bisschen besser zu machen, haben keine Sekunde gezögert. Du wolltest der Gesellschaft etwas zurückgeben.

Das begann ganz klein – mit Spielsachen, die dein Sohn an Weihnachten nicht mehr verwendete. Doch was für viele eine einmalige Spendenaktion gewesen wäre, hast du zu einer Herzensangelegenheit gemacht. Jahr für Jahr gingen die Spielsachen ins Kinderheim nach Speicher. Du wolltest deinen Kindern zeigen: Wohlstand ist nicht selbstverständlich. Dies Haltung hat sich bis heute nicht geändert.

Die Gründung des Club Fifty-One in Trier war kein Spaziergang. „Zäher Beginn“ – so hast du es im persönlichen Gespräch bezeichnet. Weil Du dich nie mit dem Gießkannenprinzip zufrieden gegeben hast, war der Club Fifty-One genau das richtige für Dich, denn er fördert ganz gezielt regionale Projekte, die nachvollziehbar sind. Du hast Projekte gesucht, die wirklich etwas bewegen: Da war Daniel aus Greimerath, der von dir und dem Club eine Reise nach Norwegen ermöglicht bekam – sein Herzenswunsch. Daniel hat dich nicht losgelassen. Und das zeichnet dich aus: Du siehst keine Zahlen, du siehst Menschen.

Heute zählt der Club 51 in Trier 44 Mitglieder, die alle mit einem hohen persönlichen Engagement dabei sind. Und es gibt kaum ein Projekt, das nicht deine Handschrift trägt. Der Aufzug für Tim aus Tawern, der Anbau für den 14-jährigen Felix mit Gendefekt – das sind Projekte, die von dir und deinem Club mit Herz und Hand umgesetzt wurden. Und dabei, lieber Jo, hast du es geschafft, dass der Club 51 nicht zu einem "Steif-Arsch-Club" geworden ist – wie es eines deiner Mitglieder mit einem Augenzwinkern ausdrückte.

Deine Werte spiegeln sich nicht nur in den Projekten wider, sondern auch in deinem persönlichen Credo: „Es ist nie zu früh, anderen zu helfen.“ Das ist nicht einfach nur ein Satz, es ist eine Haltung, die du lebst und weitergibst.

Lieber Jo, du bist nicht nur Präsident eines Clubs, sondern das Herzstück eines Netzwerks aus Freundschaft, Respekt und Toleranz.

Deshalb stehst du heute hier, weil du es dir verdient hast. Und vielleicht auch, weil es nie zu spät ist, einem Mann wie dir mit einem Orden zu danken.

Ich freue mich, dir im Rahmen des diesjährigen Prinzenempfangs den WochenSpiegel-Ehrenorden in der Kategorie „Soziales“ zu überreichen.

Herzlichen Glückwunsch!

Laudatorin: Edith Billigmann


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