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Zwischen Angst und Aufbruch - Deutschland vor der Bundestagswahl. Der WochenSpiegel hat sich in der Region Trier und Eifel umgehört und ein Stimmungsbild zusammengetragen.
Sorgen der Bevölkerung
Aktuelle Umfragen zeigen, dass die Deutschen mit gemischten Gefühlen auf die Wahl blicken. Eine Studie der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen ergab, dass 63 Prozent der Befragten mit Sorgen ins Jahr 2025 starten. Die Hauptängste betreffen steigende Lebenshaltungskosten, die Folgen unkontrollierter Zuwanderung und die allgemeine wirtschaftliche Lage. Die Angst vor Inflation und Wohlstandsverlust prägt die Wahrnehmung vieler Bürger.
Besonders Menschen mit Behinderung äußern spezifische Befürchtungen. Eine Umfrage der Aktion Mensch zeigt, dass 67 Prozent der Befragten besorgt sind, dass Inklusion und Teilhabe von der Politik als weniger wichtig erachtet werden könnten. Zudem fürchten über die Hälfte eine Zunahme der Behindertenfeindlichkeit in Deutschland.
Wirtschaftliche Bedenken
Die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern betonen die Bedeutung der bevorstehenden Wahl für die wirtschaftliche Zukunft des Landes und fordern von der neuen Bundesregierung Maßnahmen zur Stärkung des Wirtschaftswachstums, nachdem das Bruttoinlandsprodukt seit 2019 stagniert. Das Handwerk hat seine Forderungen zur Bundestagswahl in 25 Punkten formuliert. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) betont die Notwendigkeit eines wirtschaftlichen Neustarts und fordert unter anderem Bürokratieabbau, Investitionen in Bildung und eine verlässliche Energiepolitik.
Politikwissenschaftliche Perspektive
Die Politikwissenschaftlerin Sarah Wagner von der Atlantischen Akademie sieht die aktuelle Lage angespannt. Allerdings sei auch in Zeiten multipler Krisen Resignation keine Option. Das Wahlrecht sei für die Bürgerinnen und Bürger ein Instrument, mit dem sie auf ihre Sorgen und Nöte aufmerksam machen können. »Es ist zu hoffen, dass die nächste Bundesregierung zügig und handlungsbereit ihre Aufgabe antreten kann angesichts der enormen Herausforderungen, die sicherheitspolitisch, wirtschaftspolitisch und im Kontext der Klimakrise bearbeitet werden müssen«, betont Wagner in ihrem Statement.
Statements:
Sarah Wagner, Atlantische Akademie:
Wir leben in einem Zeitalter der Polykrise und die aktuellen Entwicklungen mögen uns teils überwältigend erscheinen, sie dürfen uns aber nicht lähmen und resignieren lassen. Das Wahlrecht ist ein wichtiges Element, durch das wir uns Gehör verschaffen können und ein Recht, für das viele Menschen auf der Welt noch heute kämpfen müssen. Die Demokratie und eine demokratische Gemeinschaft funktionieren nur mit Beteiligung und Aufmerksamkeit der Bürger und Bürgerinnen. Es ist zu hoffen, dass die nächste Bundesregierung zügig und handlungsbereit ihre Aufgabe antreten kann angesichts der enormen Herausforderungen, die sicherheitspolitisch, wirtschaftspolitisch und im Kontext der Klimakrise bearbeitet werden müssen. Die Entwicklungen in den USA werden wir in Deutschland konkret zu spüren bekommen und es ist unabdingbar, dass eine handlungsfähige Bundesregierung zügig darauf reagieren kann und vor allem auch die Dringlichkeit erkennt, mit der man hier agieren muss.
Thomas Stiren, Präsident der IHK Trier: