Julia Borsch

Wo sind wir denn hier? Ha-, Hü-, Heck- ...

Eifelregion. Der WochenSpiegel präsentiert Beiträge des Eifelautors Joachim Schröder in der Reihe "Eefeler Verzellcher".

Eine Karte von Hascheidaus dem Jahr 1948

Eine Karte von Hascheidaus dem Jahr 1948

Bild: Archiv, Joachim Schröder

Die Antwort vorweg: in der westlichen Eifel! Kuriose Orts- und Flurnamen - poetisch und einmalig. Das Prümer Land - wir definieren es wie nach alten Überlieferungen und Karten von Stadtkyll über Bleialf, Schönecken, Pronsfeld und Arzfeld bis zur Grenze nach Dasburg - hat echte Überraschungen im "Gepäck".

Bei vielen Ortsbezeichnungen handelt es sich um ehemalige Siedlungen im Bereich der Schneifel und des Prümer Landes, die man heute nur noch auf alten Schul- oder Flurkarten findet. Zwei kleine Siedlungen (Hascheid, Huscheid) gehörten früher zur Ortsgemeinde Schlausenbach.

Die Vorsilben "Hu" und "Ha" lassen sich nicht mehr erklären. Vielleicht dienten sie der Lagebezeichnung "hier" und "dort" - wie beim Pferdekommando vom Bock aus. Fehlt nur noch ein "Hott-…"

Die Endung "-scheid" lässt eindeutig auf eine (Wasser-)grenze schließen. An der Gemarkungsgrenze bei Buchet, am so genannten "Stalkesbaum", liegt noch ein Gehöft der ehemaligen Siedlung Hascheid.

Auch ein "Hüscheid" lässt sich in alten Schullandkarten finden: zwischen Niederprüm und Elwerath gibt es die "Hüscheider Berge" - Höhe 561 Meter. Das sollte eher ein Flurname als eine Siedlung sein - aber sicher ist das keinesfalls. Auch den Ortsnamen Heckhuscheid kann man dieser "-scheid-Gruppe" zuordnen.

Um diesen vor Verwechslungen sicher zu machen, setzte man noch eine "Hecke" dazu. Für Nimshuscheid gilt dasselbe - hier ergänzte man den Dorfnamen um den Fluss Nims. Bei Habscheid schlich sich noch ein "b" ein - warum, ist nicht erklärbar. Ein Lascheid gibt es auf der Anhöhe von Waxweiler nach Schönecken. Und zu guter Letzt gibt es noch ein Wischeid im oberen Ourtal und ein Wascheid am Mehlenbach. Echt lustig!

Text: Joachim Schröder

 


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