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gepostet von Julia Borsch

Schwere Unwetter: Sturzfluten in Schönecken und Birresborn

Eifelkreis (fb). Schwere Gewitter sorgen am Montagnachmittag, 2. September, für Sturzfluten und Unwetterschäden im Eifelkreis.

Am Montagnachmittag, 2. September, gegen 14 Uhr, zog von Luxemburg kommend ein schweres Gewitter in die Eifel. Auf dem Wetterradar konnte man gut erkennen, wie diese Front immer stärker wurde und Unwettercharakter angenommen hatte. Schließlich zog sie kaum bis gar nicht mehr weiter und blieb über einen längeren Zeitraum über dem Kylltal liegen. Und es kam schließlich, wie es kommen musste: Wassermassen suchten sich vielerorts den Weg in die Täler und somit auch durch die Dörfer zu den Bächen und kleinen Flüssen, wie die "Kyll". Mitunter am stärksten betroffen wurden hierbei die Orte Schönecken (VG Prüm) und nur wenige Kilometer weiter Birresborn (VG Gerolstein). Hier suchten sich starke Sturzfluten den Weg durch die Ortschaften. Viele Keller, Garagen und Erdgeschosse liefen voll. In Birresborn stürzte eine Stützmauer ein und löste somit einen Erdrutsch in der Straße "Im Steinreich" aus. Die Zufahrt eines Wohnhauses wurde so unpassierbar. Mit allem, was man zur Verfügung hatte, wurden Barrieren gegen die Wassermassen gebaut. Bänke, Tische, Steine und Sandsäcke wurden aufgetürmt. Die Feuerwehr und viele freiwillige Helfer hatten alle Hände voll zu tun.


Gleiches Bild auch in Schönecken. Der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Jürgen Larisch eilt in den Eifelort: "Aus allen Richtungen kamen Wassermassen von den Feldern und Wäldern in den Ort gelaufen. Die Nims und der örtliche Bach sind zwar auch stark angestiegen, aber das Hauptproblem kam von den Höhen. Und am tiefsten Punkt hat sich dann das Wasser gesammelt. Die Feuerwehr war mit rund 100 Einsatzkräften im Großeinsatz, um Keller, Garagen und Häuser leerzupumpen. Straßen wurden von uns gesperrt und später gereinigt." Unterstützt wurden die Einsatzkräfte von einem örtlichen Bauunternehmen mit Bagger und Radlader. Eine gefährliche Situation gab es in Schönecken, als Wasser einen Stromverteiler überflutete. "Es kam zu Stromausfällen in vielen Straßen des Ortes. Das Seniorenheim war auch davon getroffen, hier hat der Notstrom gute Arbeit geleistet, wir mussten lediglich Intensivpatienten versorgen. Die SEG des DRK Verpflegung rückte an, um die Einsatzkräfte schließlich mit Essen und Trinken zu versorgen", so der BKI. So schnell wie das Wasser gekommen sei, floss es auch wieder ab, berichtet ein Anwohner, der in der Ortsmitte mit Besen und Schaufel am Helfen war. Eine Schreinerei und ein weiteres Unternehmen wurden durch die Wasser- und Schlammmassen schwer getroffen. Die Aufräumarbeiten werden wohl auch noch am Dienstag fortgeführt werden müssen. Noch während die vielen Helfer im Einsatz waren, beruhigte sich das Wetter und die Sonne kam heraus. Wie hoch in beiden Orten die Schäden sind, lässt sich noch nicht abschätzen.

 

Text & Fotos: Florian Blaes

 


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