Strom vom Schuldach
Roetgen (Fö). Mit einer Leistung von 96,75 Kilowatt Peak kann auf dem Dach der Roetgener Grundschule Strom erzeugt werden - theoretisch zumindest. »Wir haben auf den Dächern insgesamt 258 Module verbaut, um den Strombezug aus dem öffentlichen Netz zu minimieren«, erklärt Michael Schlamann vom Bauamt der Gemeinde Roetgen.
»Der Vorteil ist, dass in der Schule der größte Energiebedarf tagsüber liegt und wir durch Lehrschwimmbecken oder Lüftungsanlagen so genannte Dauerverbraucher haben.« So mache sich die Investition von rund 178.000 Euro rasch bezahlt. Rechnerisch kann knapp 28 Prozent des Energiebedarfs der Grundsdschule selbst gedeckt werden. Nur gut 20.000 Euro davon kommen aus dem kommunalen Haushalt, der größte Teil vom Landesförderprogramm »progres.nrw Klimaschutztechnik«.
Um in den Genuss der Förderung zu kommen müssen mindestens 80 Prozent der Anlage selbst genutzt werden. »Daher war mit dieser Anlage Schluss - auf dem Dach wäre noch Platz für mehr«, so Schlamann. Mittelfristig sollen aber auch andere gemeindeeigene Gebäude von der Schule aus mit Strom versorgt werden können.
»Wir stellen alle Gebäude auf den Prüfstand, ob sich eine Photovoltaikanlage dort realisieren lässt«, versichert Bürgermeister Jorma Klauss. Die Gemeindesporthalle soll wieder mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden. Auch auf den Dächern der Modulhäuser für die Unterbringungen von Geflüchteten soll Strom erzeugt werden. »Fünf Häuser werden wir als Kreislauf errichten, sodass Erzeugung und Bedarf untereinander optimiert werden«, so Schlamann. Das Dach des Bauhofs ist an die STAWAG vermietet, die Nutzung des Roetgener Feuerwehrgerätehauses lohnt sich erst nach dessen Neubau.