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Thomas Förster

An der Rurseepromenade weicht der Charme der 70er

Rurberg. Regierungspräsident Dr. Thomas Wilk besucht das Bauprojekt am Rursee und freut sich auf eine touristische Aufwertung unter Einbindung der Einwohner.

»Ich habe Kindheitserinnerungen an den Rursee, da Verwandte in Woffelsbach leben. Und so manches hier hat auch noch den Charme aus der damaligen Zeit.« Mit einem Augenzwingern gab Regierungspräsident Dr. Thomas Wilk den offiziellen Startschuss für den Umbau der Rurseepromenade in Rurberg.

Rurberg (Fö). Wie alle Beteiligten, so genoss Dr. Thomas Wilk das gute Wetter, dass sich zum »Spatenstich« an einem der neuen Balkone über dem Rursee einstellte. »Vor vier Wochen ahtten wir hier eine Tagung im Hotel Paulushof - da haben wir für ein Gruppenfoto das Meeting unterbrochen, um den einzigen Sonnenstrahl festzuhalten«, erinnert sich der Regierungspräsident. Er zeigt sich erfreut über das Voranschreiten des ersten Bauabschnitts, der seit Jahresbeginn läuft. Bis 2027 wird die Bezirksregierung Köln die höchste jemals bewilligte Fördersumme für ein touristisches Projekt an die Gemeinde Simmerath überwiesen haben. Insgesamt soll die Umgestaltung der Rurseepromenade 10,5 Millionen Euro kosten - 90 Prozent davon werden aus dem regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen mit Mitteln von Land und Bund finanziert.

Aktuell wird an einer Seepromenade gebaut, die entlang des Grimmischall und dem Seeufer eine deutlich höhere Aufenthaltsqualität erreichen soll. Auch der Eiserbachdamm wird umgestaltet. Highlights der Rurseepromenade sind die fünf Landschaftsbalkone, welche über das Ufer hinausragen und den See auf einzigartige Weise erlebbar machen. Die Promenade wird durch Bäume und Stauden begrünt.

»Schon die Beseitigung der Hecken, über die Kinder nicht hinweg auf den Rursee sehen konnten, hat eine neue Atmosphäre geschaffen«, weiß Simmeraths Bürgermeister Bernd Goffart. Bei der Planung habe man die Bewohner intensiv eingebunden, damit später nicht eine Aussicht versperrt werde oder andere Unannehmlichkeiten entstünden. Dabei soll die neue Struktur sich harmonisch in das Landschaftsbild einfügen - schließlich beginnt auf der anderen Seite der Rurtalsperre der Nationalpark Eifel.

Dass der Rursee ein künstliches Gebilde ist wird sich im zweiten Bauabschnitt zeigen, denn der Paulushofdamm wird aus dem Landschaftsbild hervorragen, um den Kontrast zur Natur aufzuzeigen. Ab dem nächsten Jahr bis voraussichtlich 2027 wird der Übergangsbereich von PAulushofdamm auf Eiserbachdamm und die Grünfläche um den Eiserbach verändert. Der Parkplatz am Nationalpark-Tor - übrigens das mit Abstand meistbesuchteste seiner Art - wird in einen Rast- und Aufenthaltsbereich umgewandelt. Das Rurseezentrum als Ganzes soll ein familienfreundliches Freizeitareal mit innovativen Rastangeboten und einem Lehr- und Erlebnispfad zum Thema »Wildkatze« aufgewertet werden.

»Einheimische wie Gäste nehmen die Veränderung positiv auf - und so mancher private Invest erfolgt bereits«, freut sich Bernd Goffart.

Der Regierungspräsident will zur Eröffnung wiederkommen - auch wenn ihn dann weitaus weniger an seine Kindheitstage erinnern wird.

Im Rahmen der Umgestaltung wird auch die Verkehrsführung geändert. Die Straßen Seeufer und Grimmischall werden zukünftig für den Durchgangsverkehr gesperrt sein. Anliegerinnen und Anlieger dürfen selbstverständlich weiterhin mit dem PKW zu ihren Grundstücken fahren. Das gilt auch für die Gäste der ansässigen Betriebe. Der Eiserbachdamm wird dagegen nach Abschluss der Maßnahme vollständig für den motorisierten Verkehr gesperrt werden, so dass dieser Bereich ausschließlich Radfahrenden sowie Fußgängerinnen und Fußgängern zur Verfügung steht. Mit der Sperrung des Eiserbachdamms für PKW und Busverkehr entfällt die Einbahnregelung für die Straßen Seeufer und Am Rurseezentrum. Diese Straßen werden daher zukünftig auch für den Begegnungsverkehr freigegeben und jeweils mit einer Wendeschleife ausgestattet.


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