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Thomas Förster

Eine Software bringt die Bauhöfe zusammen

Die Gemeinden Hürtgenwald, Roetgen und Simmerath unterzeichnen einen Kooperationsvertrag ihrer Bauhöfe.
Die Bürgermeister von Roetgen, Simmerath und Hürtgenwald, Jorma Klauss, Bernd Goffart und Stephan Cranen mit ihren Bauamtsleitern Dirk Meyer und Jürgen Förster bzw. Bauhofleiter Günter Zimmermann. Meyer ist Geschäftsführer der neuen kommunalen Arbeitsgemeinschaft, Förster sein Stellvertreter.

Die Bürgermeister von Roetgen, Simmerath und Hürtgenwald, Jorma Klauss, Bernd Goffart und Stephan Cranen mit ihren Bauamtsleitern Dirk Meyer und Jürgen Förster bzw. Bauhofleiter Günter Zimmermann. Meyer ist Geschäftsführer der neuen kommunalen Arbeitsgemeinschaft, Förster sein Stellvertreter.

Bild: Thomas Förster

Simmerath (Fö). Zweckverbände und mehr oder weniger lose Kooperationen gibt es bereits in vielfältiger Weise zwischen den Kommunen in der Nordeifel. Nun haben sich die Bürgermeister von Hürtgenwald, Roetgen und Simmerath auf eine engere Zusammenarbeit ihrer Bauhöfe verständigt. »Ein gemeinsamer Bauhof für die drei Kommunen ist dabei nicht das Ziel, allein aufgrund der räumlichen Entfernung unserer Flächenkommunen schon nicht«, versichert Bernd Goffart. »Wir wollen Synergien nutzen - nicht nur um Geld zu sparen - sondern auch damit es besser wird - für die Mitarbeiter, die Bürger, die Gemeinde.«

»Die Bauhöfe haben einander besucht und kennengelernt, um einander zu verstehen«, weiß Roetgens Bürgermeister Jorma Klauss. »Wir sind allerorts gut aufgestellt, sodass kein Muss besteht. Aber wir sehen Potenzial, durch eine engere Zusammenarbeit besser zu werden.«

In einem ersten Schritt soll eine einheitliche Software angeschafft werden. Was zunächst etwas befremdlich klingt, erläutert Dirk Meyer. Der Bauamtsleiter der Gemeinde Roetgen hat die Geschäftsführung der kommunalen Arbeitsgemeinschaft übernommen. »Wer gemeinsam Geräte beschaffen und nutzen, Material günstig einkaufen und Arbeitskräfte effektiv einsetzen will, der muss die Arbeitsprozesse erst einmal vergleichen können.« Eine spezialisierte Software werde den Aufwand bei Datenerfassung und -auswertung reduzieren, aber auch zur Transparenz eines standardisierten Berichtswesens beitragen. »Ich muss doch erstmal wissen, wann ein spezielles Gerät wo und wie oft genutzt wird, ehe ich mich fragen kann, ob die Nachbarkommune es auch leihen könnte oder sich eine gemeinsame Neubeschaffung lohne«, zeigt Meyer auf.

Der Winterdienst falle für alle zeitgleich an, aber Unkraut-Bekämpfung, Pflege von Kunstrasenplätzen oder Arbeiten auf Spielplätzen könne man künftig vielleicht so koordinieren, dass man Spezialgeräte dafür nicht parallel vorhalten müsse, hofft Hürtgenwalds Bürgermeister Stephan Cranen.

Für das Projekt, für das bereits 2016 erste Ideen aufkamen und welches auf einer Untersuchung aus dem Jahr 2018 beruht, gibt es ein Förderprogramm des Landes NRW. Den entsprechenden Förderantrag für die drei Eifelkommunen hat die Gemeinde Roetgen bei der Bezirksregierung in Köln gestellt. Den Hinweisen der Beratungsfirma dchp consulting aus Düsseldorf folgen die drei Kommunen nun. Das Trio ist offen, weitere Partner in die Kooperation der Bauhöfe aufzunehmen. »Ich finde es schade, dass unser geborener Partner, die Stadt Monschau, heute nicht mit am Tisch sitzt«, so Bernd Goffart. Aber man werde sehen, was die Zukunft bringe - nicht nur mit Blick auf Monschau, sondern auch andere Nachbarkommunen.

Mittelfristig wolle man dann auch über gemeinsame Schulungen, Arbeitsschutzmaßnahmen, die Nutzung gegenseitigen Fachwissens, aber auch Controlling und Berichtswesen, Kosten- und Leistungsrechnung nachdenken. Eine langfristige Zusammenarbeit ist geplant - der nun unterzeichnete Vertrag gilt zunächst für fünf Jahre.


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