Es war einmal... Gottfried Kentenich
Gottfried Kentenich wurde am 17. Mai 1873 in Bonn geboren. Nach dem Abitur studierte er an der Universität seiner Geburtsstadt klassische Sprachen, Germanistik sowie Geschichte und promovierte 1896 zum Doctor Philosophiae (Dr. phil.). Zwei Jahre später legte er die Staatsprüfung für das höhere Lehramt ab und arbeitete anschließend an Gymnasien in Bonn, Trier und Kempen. Seine Tätigkeit als Stadtbibliothekar und Stadtarchivar Triers nahm er 1903 auf. Die Trierer Jahre In dieser Funktion veröffentlichte Kentenich zahlreiche bedeutende Schriften, darunter erstmals eine Gesamtdarstellung der Trierer Stadtgeschichte. Das 1035 Seiten umfassende und 1915 erschienene Werk ("Geschichte der Stadt Trier von ihrer Gründung bis zur Gegenwart") sollte sowohl wissenschaftlichen Zwecken dienen als auch den geschichtsbewussten Laien erhellen. Als eine Art Festschrift zur 100-jährigen Zugehörigkeit Triers zu Preußen arbeitete Kentenich insbesondere die Fortschritte heraus, die die Stadt bisher unter der Ägide des Hohenzollernhauses gemacht hatte. In dem 1909 erschienenen Beitrag "Aus dem Leben einer Trierer Patrizierin" beschäftigt er sich hingegen anhand des Beispiels Adelheids von Besselich mit der bürgerlichen Kultur des 15. Jahrhunderts. In "Trier und das Trierer Land in der Besatzungszeit 1919-1930" (erschienen 1930) befasst sich Kentenich indes mit der damals für die Region wohl brennendsten Thematik, der französischen Okkupation in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Auch setzte er das Werk seines Vorgängers Max Keuffer fort, der im Begriff war, ein "Beschreibendes Verzeichniss der Handschriften der Stadtbibliothek Trier" anzulegen. Zurück in die Heimat 1934 schied er auf eigenen Wunsch aus dem städtischen Dienst und kehrte - ledig geblieben - in seine Heimatstadt Bonn zurück, wo er am 9. Oktober 1939 im Alter von 66 Jahren verstarb. Bis 1933 veröffentlichte Gottfried Kentenich 23 Bücher und 403 weitere Publikationen sonstiger Art. Übrigens: Viele Werke - darunter die oben genannten - sind digital vollständig im Internet unter www.dilibri.de verfügbar. Bildnachweis: Stadtbibliothek Trier/Tripota