Lüttich macht mobil gegen Pannenreaktor

»Dass die direkte, große Nachbarstadt sich mit einer Resolution für die Abschaltung von Tihange II einsetzt, ist ein wichtiges, mutmachendes Zeichen.« Helmut Etschenberg ist erfreut, dass mit dem Stadtrat Lüttich eine erste Großstadt Belgiens den Forderungen der Städteregion Aachen nach Abschaltung der maroden Reaktoren anschließt.

Eine entsprechende Resolution haben die Politiker der Stadt Lüttich kürzlich mehrheitlich verabschiedet. »Wir können zwar klagen, aber am Ende ist die Zukunft von Tihange II eine politische Entscheidung in Belgien«, stellt der Städteregionsrat klar. Forderungen mit Nachdruck von Ministerpräsident Armin Laschet und Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart zeigten zudem, dass die Regierung des Landes Nordrhein-Westfalen die Sorgen in der Grenzregion erkannt habe und sich ernsthaft für die Abschaltung des Pannenreaktors ein. Etschenberg selbst hat erst kürzlich das Gespräch mit Laschet, aber auch dem Ministerpräsidenten der Deutschsprachigen Gemeinschaft Ostbelgiens, Oliver Paasch, gesucht, um weiteres Vorgehen abzustimmen. Gerade die Flamen wollen die Atomkraftwerke in Belgien sogar noch länger am Netz lassen. »Unser Protest hat bewirkt, dass eine Verlängerung in Doel und Tihange vom Tisch ist. 2022 ist dort Schluss«, weiß Etschenberg. Und doch will er weiter kämpfen. Etschenberg: »Denn jeder Tag, an dem der Atommeiler in Betrieb bleibt, kann einer zuviel sein.«


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