Das Wasser von Roetgen »es joot«
Werner Cosler hat die Entwicklung des Wasserwerks lange Zeit hautnah miterlebt, war sein Vater doch mehr als 30 Jahre dort als Filtermeister tätig. In Erinnerung an Matthias Cosler hat sein geschichtsbegeisterter Sohn in der Historie gestöbert und ein Fotobuch erstellt, das die Zeit vom Bau 1909 bis ins Jahr 1971 dokumentiert. »Für den Bau der Talsperre zwischen 1909 und 1912 wurde eigens eine Schmalspurbahn vom Roetgener Bahnhof aus eingesetzt«, weiß Werner Cosler. Ein 50.000 Kubikmeter großes Vorbecken wurde errichtet, um die Verfahrensweise zu testen, ehe die heutige Talsperre erbaut wurde. Wer die Talsperre und das Filterwerk gebaut hat, weshalb das große Gebäude auf der Staumauer »Entsäuerung« heißt, aber auch was ein ph-Wert ist und wie die Wasseraufbereitung in früheren Zeiten funktionierte - all das erklärt der 70-Jährige kurz und prägnant. Besonders beeindruckend sind die vielen, hochwertigen Fotos, die einen Einblick in vergangene Zeiten gewährt. Warum Wasserwerk-Leiter Ewald Heck »mi Wasser« genannt wurde und welche Roetgener Urgesteine alles dort beschäftigt waren, zeigt Cosler. »Es gab dort schon sehr früh Firmenfeiern, Unterstützung bei der Finanzierung des Hausbaus der Mitarbeiter und andere innovative Vorzüge«, hat Cosler erfahren. Drum sei es auch kein Wunder, dass kaum jemand, der einmal eine Anstellung beim Roetgener Wasserwerk bekommen habe, die Arbeitsstelle wieder gewechselt habe. Mit dem Abriss alter Gebäude und der Erweiterung des Wasserwerks 1971 endet das Buch Coslers. »Die heutige Filterung durch mehrstufige Prozesse und über modernste Membranfiltrationsanlagen können Fachleute besser erklären«, glaubt Cosler. Der 46-seitige Bildband kostet 23 Euro und kann per E-Mail an werner@betac.de oder beim Heimat- und Geschichtsverein Roetgen (info@heugeve-roetgen.de) erworben werden.