Wedde objebout
Me kannt datt von "nohm Kreech". Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden nicht nur im Kreis Schleiden gewaltige Anstrengungen unternommen, um alles, was vorher von Bomben und Granaten dem Erdboden gleichgemacht worden war, wieder aufzubauen.
Warum auch nicht? "Nie wieder Krieg", da war man sich einig. Der Schleedene "Heimatkalender" va 1953 bilanziert, watt böss dohenn alles opjebout wore war: 1620 Wohnhäuser wurden wiederaufgebaut, 1690 neugebaut, zehn Kirchen instandgesetzt, acht neugebaut, 32 Volksschulen instandgesetzt, 15 neugebaut.
29 Bröcke senn böss 1952 wedde opjebout wohre, vier Juchendherberje en Blangem, Riefesch, Jemöngk unn Hellendall, sechs Ehrenfriedhöfe für Gefallene wurden angelegt in Steinfeld, Gemünd, Oberreifferscheid, Mariawald, Schleiden und Blankenheim. E Meischenisch am Kreeskrankehuus hätt me de zestuurte Innere wedde opjebout, de Chirurgie nöi jebout.
Der Seehof in Schwammenauel musste wiederaufgebaut werden, ebenso die kriegszerstörte Skihütte Hollerath, das Schülerheim im Schleidener Schloss, Kreisverwaltung, Amtsgebäude in Gemünd und Blumenthal und das Kreuserstift Mechernich. 42.000 Kubikmeter Kriegstrümmer wurden bis da beseitigt.
Man könnte ins Grübeln geraten, was bald wiederaufgebaut werden muss, was jetzt in der Ukraine mutwillig zerschlagen wird. Me könnt äve och vezwiefele, watt Mensche Mensche ahndohn. Was schon einmal in der damaligen Sowjetunion wiederaufgebaut werden musste, was die Deutschen zerstört hatten, das muss nun wiederaufgebaut werden wegen einem Krieg der einstigen "Brudervölker"…
Und was hat es mit dem "Wiederaufbau" nach der Flut auf sich? Sehen die Verantwortlichen und Behörden dem Klimawandel ins Auge? Oder sagen sie trotzig "Nie wieder Flut", um alles wieder am alten Platz aufzustellen? Et öss wie "nohm Kreech": Et mösse jewaltije Ahnstrengunge ongenomme were, öm et Lövve an dä Flöss unn männeche Baach wirklich sechere ze maache…