Vorsicht!
Und auch nicht übersensibel, denn sonst kriegt man gar nicht böse gemeinte Redewendungen in den falschen Hals. Sagt zum Beispiel einer zum anderen "Du Jeck", zweifelt er keineswegs an dessen Verstand.
"Böss Du jeck?" oder "veröck" fragt man bereits, wenn einem eine belanglose Aussage des Gegenüber nicht passt und man widersprechen möchte. Aber nicht allzu barsch, sondern höflich, mit einem Kratzfuß gewissermaßen, "mömm Höhnerkläuche". "Solle me noch en Rund nohm Fooßballplatz john?" fragt der eine Junge beispielsweise seinen Kumpel am späten Nachmittag. "Böss Du veröck?", fragt der zurück, und schickt zur Begründung hinterher: "Et witt glich att düüste, Du Jeck!"
Andererseits kann der Angeredete auch zögerlich antworten "Ich weeß et net…" und er wird es auch in dem Fall nicht so meinen, wie es sich anhört, denn er weiß ja, dass er zu der Tageszeit nicht mehr mit auf den Sportplatz kommen will. Fragt der andere ihn hingegen "Wie spät öss et dann?", sagt er rasch ("flügg"): "Ich weeß et net!", dann hat er keine Uhr an und weiß es tatsächlich nicht.
Auch die Aufforderung, sich etwas "en de Fott" (Hintern) zu stecken, sollte man keinesfalls wörtlich nehmen. Es ist nicht so gemeint! Es bedeutet: "Ich will es nicht haben, behahl Dengen Dress selleve…"
Das hört sich am Marktstand dann so an: "Watt koste dann Deng matschisch Tomate?" - "Zwei Euro Nöngunndreßig et Ponk!" "Watt? Datt daasch doch net wohr senn!"
Dann fragt der Kunde den Marktstandinhaber heimtückisch "Weeß De watt?", obwohl er es gar nicht wissen will, was der andere weiß, und obwohl der Gefragte auch keine Ahnung hat, was er denn nun wissen solle… "Deng Tomate kannst De De en den Hengesch steiche…" empfiehlt der Kunde. Worauf der Gemüsehändler mit rheinischer Schlagfertigkeit antwortet: "Datt jeht net, doh öss att en Jurk dren!"