Von Krabitz unn Lutschuhr

Auch "Bällrämmel" (Großmaul), "Batschmuhl" (Tratschweib) oder "Brölles" (Schreihals) will man nicht genannt werden. Ein "Deufeler" flucht am Stück, der "Dresser" hat immer Angst, und die "Dörpsschell" ist ein weibliches Kommunikationswunder auf zwei Beinen, das von Haus zu Haus eilt, um (üble) Nachrichten zu verbreiten. Ein "Eggel" wird unwirsch ("eggelisch"), wenn ihm was nicht passt, "ne Stenkstevel" motzt noch drüber.

"Eecheknodde" ist ein unbeweglicher Dickkopf, die "Fääch" eine leichtfertige junge Frau, die "Fauch" oder "Stetzfauch" hat die Schwelle der Liederlichkeit überschritten. Weit verbreitet sind Titel wie "Fettwammes", "fiese Möpp" oder "Fuhlhof". Ein "Hallefjehang" ist ein unansehnlicher und unordentlich gekleideter Mann, die "Hatsch" eine ältere Frau mit viel Gehabe. "Jabbeck" wird der aufdringliche Besserwisser genannt. "Jeschier" Frauen jeden Alters, kombiniert mit Eigenschaftswörtern: "jeck Jeschier", "domm Jeschier", "ärm Jeschier".

"Kaaschsack" ist der Geizkragen, "Kamuffel" der Tollpatsch, "Kavomsch" die schwer beleibte Dame, "Knubbelefutz" der klein geratene Mann, "Krabitz" die leicht aufbrausende Dorfgenossin, der "Lossmichjohn" ist phlegmatisch, das "Lutschuhr" einfältig. "Matsch" ist die unappetitliche Frau (auch "Matschkoh"), "Maschien" ein schwergewichtiges Weibsbild. Der "Nickel" ist ein raffinierter Bursche, die "Naahtsühl" macht die Nacht zum Tage. Die "Öv" ist ein eitles Frauenzimmer, das "Oppjerääch Hömp" ein unruhiger Geist. "Peies" wird ein unreifer Jüngling genannt, "Pief" ein Einfaltspinsel.

Der "Pötter" trinkt zu viel, der "Puttes" nimmt allzu reichlich feste Nahrung zu sich. "Quantefönes" nennt man einen Luftikus und "Quißel" eine schwatzhafte Dame. "Rießkeddel" ist der Raufbold, "Schauter" überdrehter Spinner und "Schlonz" Schlampe.