Verdammt heiß
Er „tiert“ alles, macht also das „Apartemang“ (Appartement) gemütlich, bezieht die Betten, stellt einen Strauß Blumen auf den Tisch, dann breitet er die Badetücher auf Liegen am „Schwimingpuul“ aus, um die Stammplätze für sich und die am kommenden Tag eintreffende Ehefrau freizuhalten.
Als er schließlich alle Vorbereitungen getroffen hat, schreibt er der Gattin auf seinem Handy eine „Wotts Aap“ (WhattsApp), erzählt die berühmt-berüchtigte „Eifel-Gäng“ bei ihren Auftritten auf Eifeler Bühnen – das Smartphone zu Demonstrationszwecken dabei in Händen haltend...
Doch die Nachricht kommt bei einer anderen Frau an, weil sich der Mann beim Eintippen der Handynummer auf seinem „Schmartphon“ geringfügig vertut: „Enne Zahlendreher – unn et öss passiert!“ So landen seine Zeilen bei einer frisch verwitweten Dame, die gerade in dem Augenblick weinend vor einem Bild ihres verstorbenen Gatten und einer brennenden Kerze am Wohnzimmertisch sitzt.
Dort trifft sie der Schlag, als sie liest: „Mein lieber Schatz, ich bin gut angekommen! Es ist auch schon alles vorbereitet für Deine Ankunft…“ Sie liest noch einmal: „Es ist alles vorbereitet für Deine Ankunft morgen… Dein Dich über alles liebender Mann…“ Hatte sie die „Messitsch“ (Message) bis dahin noch eingesteckt, wenn auch mit Entsetzen, dann raubte ihr das Post Scriptum (P.S.) den Verstand: „Es ist verdammt heiß hier…“
Diese Geschichte gewinnt noch erheblich an Brisanz, wenn man sich vorstellt, dass es sich bei der irrtümlichen Empfängerin der Botschaft um eine protestantische Pastorenwitwe gehandelt haben soll. Sie ahnte natürlich nichts vom geplanten Doppelurlaub in Mallorca, sondern dachte, die WhattsApp käme aus dem Jenseits…