Ülewe Spezial
Allgemeinverständlich, aber speziell…
Das fängt schon mit dem Ortsnamen an: "Ülewe". Erwin Stein hat dem Verfasser dieser Kolumne weitere Spezialitäten aus der Feder des 2019 verstorbenen Herbert Weffer aus Uedelhoven überlassen.
No de Fastelovendssetzung sagt man, wenn der Büttenredner gut war: "Do hann mir ons noch ens schibbelech jelaach" (von "schibbele" = rollen) oder "kapott jelaach" (totgelacht). Mitunter ist die Mundart drastisch und bedrohlich, so Stein: "Wenn Du datt noch emol määs, dann häste et letzte Mol wärm jedresse".
Dopplungen hören sich kurios an: "Maach ens langsam jett schneller", sinngemäß: "Komm mal endlich in die Pötte", "uss de Fööß", damit es allmählich vorangeht. Ebenso widersinnig: "Komm, jangk fott!" Wörtlich: "Komm her, geh weg", sinngemäß "Vergiss es", "Lass es sein".
"Höck senn ech aam Blomelade vorbej jejange unn haan Dir ö paar Blömche metjebrääch", sagt der galante Udelhovener der Dame seines Herzens. Er ist zwar angeblich am Blumenladen "vorbeigegangen", hat aber trotzdem einen Strauß gekauft…
Auch der gusseisernen "Takenplatte" ist Herbert Weffer sprachlich auf die Schliche gekommen. Denn "Taque" ist auf Französisch die gusseiserne Ofenplatte. Französisch "Taque" (eingedeutscht "Take") plus "Platte" ergibt eine "Plattenplatte": Doppelt gemoppelt!
Mist war und ist wertvoller Dünger. Als ein Ülewe Landwirt seine "Schlaachkaar" auslöst und aus Unachtsamkeit selbst vom Dung begraben wird, flucht er: "Mer kaan des Jodes och ze vill kreije". Watt ze vell öss, ess zevell: Richtig wenig ist, "wönn önn Möck en de Baach pisst". Ein schmales Grundstück ist "nur ene Aasch breet" oder "önn schmahle Schmillem". Viel wird dagegen oft mit dem Wort "zebasch" ausgedrückt. Wer reich ist, hat "Jeld zebasch". Zufriedenheit im Wortsinn: "Sulang me käue unn däue, su lang ka mor sich freue".