Sammelsurium
"Donneletsch! Do hat Ihr ävve enne janze Magerang Lögg ens schnack für de Schrööm jesaat un ens öentlich usjeschepp", schrieb mir Renate Borgmann nach einem Kommentar der Marke "Manni schängk op Platt". Wobei die Mechernicherin sich als Native-Speakerin ganz besonderer Güte erweist und ihrerseits dem Autor noch unbekannte Redewendungen serviert: "Die hann et äver och jejöck wie die ahnjebonge Diere!"
Wie die "Säuete" (Schweinehirten) hätten sich ortsfremde Touristen demnach vergangenen Winter in den Highlands von Hellenthal aufgeführt, seien über Wiesen ("Böndere") und durch Weizenfelder ("Weestestöcke") "jewaastert" und hätten alles "vermolästiert", die Saubande: "Ene Sau öss nüüß bedeent".
Wie Renate Borgmann versorgen Leser dieser Kolumne den Verfasser ab und zu mit neuen Vokabeln und Redewendungen, so auch Martina de Vries, die Sekretärin des Mechernicher Bürgermeisters Dr. Hans-Peter Schick, mit einer Bezeichnung für einen ewig über andere jammernden und hochoffiziell Klage führenden Zeitgenossen, den "Knieres". Ebenfalls aus ihrem Heimatdorf Vlatten stammt die "Schöerz", eine unanständige, leicht vernachlässigte, aber selbstbewusste Frau.
Der Kollege Günter "Hunnes" Hochgürtel von der "Eifel-Gäng" stellte dem Kolumnisten neben seinem neuen Buch "Zweimal Orient und zurück" auch die Formulierung "sich oppeniere" als mundartliche Besonderheit vor, wobei es das in leicht verändertem Tonfall auch im Hochdeutschen gibt: sich "opponieren", sich etwas oder jemandem widersetzen, weil man anderer Meinung ist. Daher auch Opposition…
Dr. Dieter Pesch, der vorvorherige Chef im Rheinischen Freilichtmuseum Kommern, schickte einen Sinnspruch aus seiner niederrheinischen Heimat, der sich ohne weiteres ins Nordeiflerische übertragen ließe: "Ärbeet mäht datt Levve sööß. Datt määht der Riche dämm Ärme wieß…"