Ruhrpott-Rheinisch
Mein alter Freund Bruno Grobelny, einst Caritas-Geschäftsführer und Vize-Landrat, ist die lebendige Symbiose zweier rheinischer Dialektwelten. Er kann sowohl Ruhrpott-Westfälisch, als auch Eifeldeutsch.
Unlängst hat er von seinem Sohn zwei nahrhafte Holztäfelchen geschenkt bekommen, beschriftete Frühstücksbrettchen, eins mit Begriffen in Eifeler Platt (Möpp, Jöck, Jedööns, Flönz, uss de Lameng), das andere im deftigsten Ruhrpott-Slang (Bömsken, Hümmeken, Schmu, komma lecka bei mich bei).
Auf dem "Brettgen" kann sich Bruno sowohl ein "Bütterken" schmieren, als auch "en Botteramm", en "Dubbel" oder en "Dobbel". Oder er kann "Pellmänner" darauf schälen wie an der Ruhr, respektive "Quellmänn" wie an der Rur. Ein "Häppken" aus der alten ist in Grobelnys neuer Heimat an der Erft e Potiüenche oder "Häppsche". Ein "Kabüffken" ein "Kabuff", "Dönekes" sind "Stöckelcher" oder "Verzällche", ein "Mottek" ne "Zohschlaachhammer".
"Wem hörrse?" fragen Sauer- und Ruhrländer, wenn sie wissen wollen, wer Vater und Mutter des Befragten sind, in der Eifel ist das ganz ähnlich: "Wämm böss de?" oder "Wämm hüersch de?" "Hömma" entspricht "Hüerens".
"Bömsken" ist im "Pütt", was linksrheinisch "Kamell" genannt wird. "Fißel" sind im Ruhrpott Fuseln auf dem Teppich, hierzulande aber Regenschleier in den Lüften. "Hömma, getz is hier abba Schicht im Schacht" hörte der Knabe Bruno als Mahnung seiner Eltern. Bei uns ist die letzte Warnung eher "Pass opp, söss öss zapendüste…"
"Blagen" sind "Pänz". Die Drohung "Krisse ein aum Kopp dropp" fällt ripuarisch möglicherweise weit drastischer aus, etwa: "Ich hauen De de Kopp dörch de Scholdere, dann kanns De dörch de Reppe kicke wie en Aap dörch de Tralleje". Oder: "Ich hauen De et Jeseech op de Röcke, dann kanns De us em Rucksack freiße…" Bon apetit…