Michael Nielen

Och Immis könne schänge…

Nehmen wir einmal an, Sie könnten nur Hochdeutsch, wären aber ein recht passabler Benutzer von Schimpfwörtern.
Och Immis könne schänge, meint Manni Lang.

Och Immis könne schänge, meint Manni Lang.

Bild: Michael Nielen

In dem Fall könnte ich Ihnen heute behilflich sein, Entsprechungen ihrer hochdeutschen Lieblingsverwünschungen auf Platt zu trainieren, etwa in alphabetischer Reihenfolge folgendermaßen:

Affe = Aap, Besserwisser = Lällbeck, Choleriker = Hetzkopp, Dummkopf = Blötschkopp, Strühkopp, Erbsenzähler = Penningsfütze, Faulenzer = fuul Sou, Geizhals = Kniesböggel, Kniesuhr, Hypochonder = Knaatschsack, Kühmbrezel, Intrigant = Höngenerömm, Jammerlappen = Jömerpott, Krämerseele = Pellendresser, Langweiler = Träneböggel, Tränedier, Mickerling = Kaastemännche, Stoppe, Futzstoppe, Nörgler = Knotterpott, Ochse = Ohes, Pedant = Äerzezäller, Querkopf = Knüüles, Zewäeschdriever, Regenrinnenabortnutzer (angeberischer Sich-zur-Schau-Steller) = Kallendresser.

Ein Scheißkerl heißt hierzulande Drieskäerl, Tölpel = Hanswuersch, Döppe, Trampeldier,überkorrekter Mensch = Preußekopp, Verleumder = Andräjer, Schandmuhl, Widerling = Kotzkump, fiese Möpp, Sauhongk, Drecksack, Saukärel, Saumensch, Saunickel, Sau-Ooß, Scheißkäerl, Zänker = Kratzbüersch, Krawallbüersch, Keisselsflecker.

Ein "Labbes" ist ein Lümmel, auch "Peies". Ne "Heringsbändije" hat nichts im Griff, allenfalls toten Seefisch. Ein "Kackstevel" hat ganz besonderen Dreck am Schuh und wird leicht zum "Stenkstevel" (Stänkerer, jemand, der andere aufzieht). Der "Karessant" ist der "Freier", auch "Kavalier", der "Karesseerstengel" oder "Föttchesföhler" stellt weiblichen Wesen gewohnheitsmäßig und in unlauterer Absicht nach.

Der "Schlammdaggel" wühlt auch verbal gerne im Unrat, der "Schlappschwanz" ist ein Schwächling, en "Schabauskraat" ode -Üül ist eine Schnapsdrossel, der Stronzböggel ein Angeber, en "Zobbel" eine unordentliche Frau und ein "Pumadehengs ein Schürzenjäger.


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