Hellischovend 1944, irgendwo im tiefen Eifelwald bei Monschau: Dütsche unn amerikanische Soldate jeroode am Rangk von de Hürtgenwald-Schlacht op en Lichtung em Bösch. Auf dieser Freifläche im Wald steht eine Jagdhütte - darin eine Mutter und ihr zwölfjähriger Sohn. Der Vater ist an der Front.
Die Feinde treffen in dem Forsthaus nacheinander ein. Die Mutter hat zuerst drei Amerikaner reingelassen, darunter einen Verwundeten. Sie hat ihnen die Waffen abverlangt und abgestellt, ehe sie sie in die warme Stube an den Ofen bittet und Muckefuck aufbrüht.
En Zitt lang wärmen se sich doo - do klopp et op eemohl an de Düer: Dä! Ein deutscher Stoßtrupp steht vor der Tür. Och datt noch! Der Mutter gelingt es, die Situation zu entschärfen: "Da drinnen sind schon welche, und Ihr werdet sie wahrscheinlich nicht als Eure Freunde betrachten…"
Doch die Frau fleht um Weihnachtsfrieden in ihrem Haus: "Maaht kenn Dönge. Höck öss de hellije Naaht, do well ich Rouh hann em Dönge!" Und noch ein Wort: "Ihr könntet alle meine Söhne sein - Ihr und die Amerikaner auch!" Da legen auch die Deutschen ihre Waffen ab - und betreten die Stube.
Drinnen werden Reichtümer ausgetauscht und zusammengelegt, die jeder besitzt, deutsches Kommissbrot, amerikanische Konserven, Kaffeeersatz. "Hermann", der fette Hahn, wird geschlachtet. Ein würdiges Weihnachtsessen, dazu für jeden ein Schluck Rotwein. Einer der Deutschen war Medizinstudent - und kümmert sich um die Verwundung des GIs…
Ein Weihnachtsmärchen? Ze schönn ömm wohr ze senn! Doch der Autor aus Aachen, der 1959 no Amerika ussjewandert öss, bestonnt dropp, als ich vür 30 Johr mött ömm telefeniert hann: "Datt ess jenausu jewäess…"
Die Menschen in Amerika haben es ihm geglaubt. Fritz Vincken bekam 1974 den Reader`s Digist First Person Award, 2002 verfilmte das kanadische Fernsehen seine Erzählung "Truce in the forest" unter dem Titel "Silent Night" mit Linda Hamilton und Matthew Harbour in den Hauptrollen.
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