Botteram und Mittezoch
Zunächst wurde ab 1888 in der Vogteistraße Margarine hergestellt, bis das Werk 1899 nach Ehrenfeld umzog. In den 1960er Jahren wurde bis zu 16 Tonnen „Botterram“ pro Stunde hergestellt. Willy Millowitsch warb im Fernsehen für „Die Gute Botteram“.
Ende der 1970er Jahre wurde „Botteram“ (rheinisch = Butterbrot) an den niederländisch-britischen Konsumgüter-Konzern „Unilever“ verkauft. Bis 1987 blieb die Produktion in Köln, dann wurde sie nach Kleve verlagert und der Unilever-Tochter Union Deutsche Lebensmittelwerke angegliedert. Im Juli 2015 wurde die Marke „Botteram“ auf Antrag Unilevers gelöscht.
Im Dezember 2017 brachte Unilever unter dem Namen „Botterram“ eine 250g-Rapsöl-Butter-Packung in den Handel. 2018 verkaufte Unilever seine Brotaufstrich-Sparte an den Finanzinvestor KKR, der sie unter dem Namen „Upfield Holding“ weiterführte. Im Oktober 2019 fiel die Rapsöl-Butter laut „Wikipedia“ beim Test durch „Stiftung Warentest“ durch einen hohen Gehalt von 3-MCPD-Ester innerhalb des Grenzwertes auf. Es wurde bekannt, dass „Botterram“ mehr Palmöl als Butter und Milchfett zusammen enthielt
Auf Eifeler Platt hat sich der Ausdruck bis heute gehalten: „Schmier me ens en Botterram“. Zwei bestrichene Brotscheiben aufeinander werden „Dobbel“ genannt. Zwei „Dobbele unn en Thermoskann Kaffe“ wurden mit auf die Arbeit genommen.
Noch früher wurden eine vorgekochte Mittagsmahlzeit im „Mittche“ zum Wiederaufwärmen im Wasserbad mit ins Bergwerk oder die Fabrik genommen – und Kaffee in einer Aluflasche, die sich „Mööt“ nannte. Bekannt ist der Fehlspruch auf „Huhdütsch mött Knubbele“: „Haben Sie Butterrammen bei sich – und Kaffee in der Meute?“ Im Mechernicher Bleibergwerk gab es einen speziellen Waggon der Werkseisenbahn, den „Mittezoch“, der die Kochgeschirre den Arbeitern zum Tagebau Kallmuther Berg brachte.