Britta Scheffen

Was wäre der Sommer ohne Eis?

Ob Wassereis, Sorbet, oder Softeis - wenn die Sonne im Juli und August richtig Gas gibt, gönnen sich nicht nur Kinder immer wieder gerne diese kühle Erfrischung

Nicht nur Eisdielen stellen selber Eis her, sondern seit einiger Zeit gibt es auch immer mehr Bauernhöfe, die aus ihrer eigenen Milch leckeres Eis produzieren. So auch Marlene und Jochen Franke vom Eschenhof in Höfen. Mit ihrem Bauernhof-Eis haben sich die beiden einen großen Wunsch erfüllt. Gut 110 Kühe haben die Milchbauern auf ihrem Hof. "Ich habe schon länger gedacht, dass ich gerne etwas Besonderes machen möchte wie vielleicht ein Hofcafé, da ich einfach Freude an der Zubereitung von Speisen habe", erklärt Marlene Franke. Für ein richtiges Hofcafé reicht die Zeit aber aktuell einfach nicht. Im Urlaub hat die Familie dann zum ersten Mal Bauernhofeis entdeckt und alle waren sofort begeistert von der Idee. Besonders Marlene Franke hatte Feuer gefangen: "Ich fand diese Idee aus der eigenen Milch ein so leckeres Eis herzustellen einfach total super." Und so wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, ein Raum zur Eiszubereitung hergerichtet und alle Maschinen bestellt. Seit Anfang des Jahres gibt es das Eis vom Eschenhof nun schon an verschiedenen Stellen zu kaufen. Zwei Mal in der Woche produzieren die Frankes Nachschub.

So wird es hergestellt

Zunächst wird die Milch erwärmt und Sahne hergestellt. Dabei benötigt man etwa 10 Liter Milch für einen Liter Sahne. Anschließend werden die Zutaten für die jeweilige Eissorte mit Milch püriert, die Sahne wird hinzugegeben und in der Eismaschine zu Eis verarbeitet. Das jeweilige Eis wird dann abgefüllt, etikettiert und steht zum Verkauf bereit. "Wir haben sehr viel Freude an der Eisproduktion, aber das Ganze ist natürlich auch ein großer organisatorischer Aufwand, da es strenge Hygieneregeln und Auflagen gibt und wir natürlich alles schriftlich nachhalten müssen und von jeder Produktion Rückstellchargen aufbewahren müssen", erklärt Jochen Franke die zusätzliche Arbeit hinter der Produktion. Trotzdem sind alle froh, dass die Produktion nun läuft und sich das Eis schon jetzt großer Beliebtheit erfreut. Es gibt 15 verschiedene Sorten und auch Sorbets. "Langfristig planen wir auch einen direkten Verkauf hier an unserem Hof, der sicher für viele Wanderer attraktiv wäre", schaut Marlene Franke in die Zukunft. Pierluca Gavaz aus Hellenthal hat mit seinem Eiscafé Gelato in Hellenthal in diesen Tagen auch schon wieder alle Hände voll zu tun. Der junge Italiener stammt aus einer Eismacher-Familie und betreibt schon in der 3. Generation eine Eisdiele. "Wir produzieren unser Eis selber und ich denke, das schmecken die Kunden auch", erklärt der Eismacher. Leider sei es heute häufig so, dass die Eisdielen nur noch Fertigprodukte verkaufen, aber das Eis eben nicht mehr selber herstellen: "Da sind dann oft viele Zusatz- und Konservierungsstoffe enthalten und die Qualität leidet." In Deutschland gibt es rund 7000 Eisdielen. Die wenigsten davon sind noch Handwerkseisdielen. Die Meisten mischen ihr Eis mit Pulver an. "Bis auf unser Leberwurst-Eis für Hunde produzieren wir jede Sorte die wir verkaufen selber", erklärt er. Das Leberwurst-Eis für Hunde erfreut sich auch großer Beliebtheit. Diese Idee entstand, nachdem Gavaz bemerkte, dass viele Besucher ihre Hunde mit zur Eisdiele brachten und diesen dann häufig eine Kugel Vanilleeis kauften: "Da habe ich mir gedacht, dass es doch witzig wäre eine spezielle Eissorte für die Hunde anzubieten und die Idee zum Leberwurst-Eis war geboren." Welche Eissorten die beliebtesten sind, kann Gavaz nicht genau sagen. "Die Klassiker wie Vanille, Schoko, Erdbeer oder Straciatella dürfen natürlich nie fehlen aber auch besondere Sorten sind häufig sehr beliebt", sagt er.


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